Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Mobile phone use and brain tumours in the CERENAT case-control study epidem.

[Mobiltelefon-Nutzung und Hirntumore in der CERENAT Fall-Kontroll-Studie]

Veröffentlicht in: Occup Environ Med 2014; 71 (7): 514-522

Ziel der Studie (lt. Autor)

In einer in Frankreich durchgeführten Fall-Kontroll-Studie wurde der Zusammenhang zwischen Hirntumor und Mobiltelefon-Nutzung untersucht.

Weitere Details

CERENAT ist eine multizentrische, bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie, die 2004 in Frankreich initiiert und zur Untersuchung der Rolle von umweltbedingten und beruflichen Faktoren beim Auftreten von primären Zentralnervensystem-Tumoren bei Erwachsenen konzipiert wurde.
Regelmäßige Mobiltelefon-Nutzung ist als Nutzung öfters als einmal in der Woche im Zeitraum von mindestens 6 Monaten.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Odds Ratio (OR))

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 regelmäßige Mobiltelefon-Nutzung: nein
Gruppe 2 regelmäßige Mobiltelefon-Nutzung: ja
Gruppe 3 Zeit seit erster Nutzung: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 4 Zeit seit erster Nutzung: 1 - 4 Jahre
Gruppe 5 Zeit seit erster Nutzung: 5 - 9 Jahre
Gruppe 6 Zeit seit erster Nutzung: ≥ 10 Jahre
Referenzgruppe 7 durchschnittliche Nutzungsdauer: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 8 durchschnittliche Nutzungsdauer: < 2 Stunden/Monat
Gruppe 9 durchschnittliche Nutzungsdauer: 2 - 4 Stunden/Monat
Gruppe 10 durchschnittliche Nutzungsdauer: 5 - 14 Stunden/Monat
Gruppe 11 durchschnittliche Nutzungsdauer:≥ 15 Stunden/Monat
Referenzgruppe 12 Gesamtnutzungsdauer: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 13 Gesamtnutzungsdauer: < 43 Stunden
Gruppe 14 Gesamtnutzungsdauer: 43 - 112 Stunden
Gruppe 15 Gesamtnutzungsdauer: 113 - 338 Stunden
Gruppe 16 Gesamtnutzungsdauer: 339 - 895 Stunden
Gruppe 17 Gesamtnutzungsdauer: ≥ 896 Stunden
Referenzgruppe 18 Gesamtzahl der Telefonate: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 19 Gesamtzahl der Telefonate: < 660
Gruppe 20 Gesamtzahl der Telefonate: 660 - 2219
Gruppe 21 Gesamtzahl der Telefonate: 2220 - 7349
Gruppe 22 Gesamtzahl der Telefonate: 7350 - 19359
Gruppe 23 Gesamtzahl der Telefonate: ≥ 18360

Population

Fallgruppe

Kontrollgruppe

Studiengröße

Fälle Kontrollen
Teilnehmerzahl 596 1.192
Teilnehmerrate 73 % 45 %
Anzahl auswertbar 447 892
Sonstiges:

253 Patienten mit Gliom und 194 Patienten mit Meningiom

Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

Es wurde kein Zusammenhang zwischen Hirntumor und der Nutzung von Mobiltelefonen beim Vergleich der regelmäßigen Nutzung mit der unregelmäßigen Nutzung gefunden (Gliom: OR 1,24; KI 0,86-1,77; Meningiom: OR 0,90; KI 0,61-1,34). Jedoch wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang bei den Vieltelefonierern beobachtet, wenn die Gesamtnutzungsdauer ≥ 896 Stunden betrug (OR 2,89; KI 1,41-5,93 für Gliom und OR 2,57; KI 1,02-6,44 für Meningiom) oder die Gesamtzahl der Telefonate ≥ 18 630 bei Gliom war (OR 2,10; KI 1,03-4,31). Bei Vieltelefonierern (≥ 896 Stunden) wurden erhöhte Risiken für Gliom (OR 2,89; KI 1,41-5,93), für im Schläfenlappen gelegene Tumoren (OR 3,94; KI 0,81-19,08), bei beruflicher Nutzung (OR 3,27; KI 1,45-7,35) sowie bei Mobiltelefon-Nutzung in der Stadt (OR 8,20; KI 1,37-49,07) beobachtet.
Die Autoren schlussfolgern, dass die Ergebnisse der vorliegenden Studie die vorherigen Ergebnisse zu einem möglichen Zusammenhang zwischen starker Mobiltelefon-Nutzung und Hirntumor unterstützen.

Studie gefördert durch

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