Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Has the incidence of brain cancer risen in Australia since the introduction of mobile phones 29 years ago? epidem.

[Ist die Inzidenz von Hirntumor in Australien seit der Einführung von Mobiltelefonen vor 29 Jahren angestiegen?]

Veröffentlicht in: Cancer Epidemiol 2016; 42: 199-205

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es wurde der Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Mobiltelefonen und der Inzidenz von Hirntumor in einer Trend-Studie in Australien untersucht.

Weitere Details

Die beobachteten Inzidenz-Raten wurden mit den erwarteten geschätzten Inzidenz-Raten verglichen, um die angebliche Wirkung der Mobiltelefon-Nutzung auf die Hirntumor-Inzidenz zu zeigen. Die erwarteten altersspezifische Inzidenz-Raten (4 Gruppen: 20-39, 40-59, 60-69, 70-84 Jahre) wurden unter Annahme einer 10-jährigen Latenzzeit und eines relativen Risikos von 1,5 bei Nutzern, die jemals ein Mobiltelefon benutzt haben, (aus Hardell et al., 2011) sowie eines relativen Risikos von 2,5 für starke Nutzer mit mehr als insgesamt 896 Stunden (19% aller Nutzer) aus Morgan et al. (2015) berechnet.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (standardisierte Inzidenzrate (SIR))

Exposition

Abschätzung

Population

Ergebnisse (lt. Autor)

Zwischen 1982 und 2012 erkrankten insgesamt 19.858 Männer und 14.222 Frauen an Hirntumor in Australien.
Die alterskorrigierten Inzidenz-Raten für Hirntumor sind bei den Männern leicht gestiegen, waren aber bei den Frauen 30 Jahre lang stabil. Sie sind höher bei Männern (SIR 8,7 pro 100.000; KI 8,1-9,3) als bei Frauen (SIR 5,8 pro 100.000; KI 5,3-6,3).
Bei der Annahme eines kausalen relativen Risikos von 1,5 und einer 10-jährigen Latenzzeit würde die erwartete Inzidenz-Rate bei Männern im Jahr 2012 bei 11,7 und bei Frauen bei 7,7 liegen. Es wurden 2012 insgesamt 1434 Fälle im Vergleich zu 1867 erwarteten Fällen beobachtet. Die Annahme eines kausalen relativen Risikos von 2,5 bei starken Nutzern ergab 2038 erwartete Fälle.
Es wurde nur in der Altersgruppe ≥ 70 Jahren ein signifikanter Anstieg der Hirntumor-Inzidenz (beim Vergleich mit den modellierten Raten) bei beiden Geschlechtern beobachtet, jedoch begann der Anstieg der Inzidenz in dieser Altersgruppe 1982 vor der Einführung der Mobiltelefone. Die modellierten erwarteten Inzidenz-Raten waren in allen Altersgruppen höher im Vergleich zu den beobachteten Werten.
Die Autoren schlussfolgern, dass die beobachtete Stabilität der Hirntumor-Inzidenz in Australien zwischen 1982 und 2012 in allen Altersgruppen außer bei den über 70-Jährigen im Vergleich zu den geschätzten erwarteten Werten darauf hinweist, dass der beobachtete Anstieg in der höchsten Altersgruppe wahrscheinlich nicht mit einer Mobiltelefon-Nutzung zusammenhängt. Ihre Hypothese ist, dass der beobachtete Anstieg der Hirntumor-Inzidenz in Australien mit der Einführung von verbesserten diagnostischen Methoden (z.B. Computer-Tomographie) in den frühen 1980er Jahren zusammenhängt.

Einschränkungen (lt. Autor)

Dies ist eine Trend-Analyse ohne Daten zu der individuellen Mobiltelefon-Nutzung und des Gesundheits-Zustands.

Studie gefördert durch

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