Einflussfaktoren für die Wirkung von elektrischem Strom

Die Wirkungen von elektrischem Strom auf den Körper werden durch folgende Faktoren bestimmt:

• Stromart (z.B. Wechselstrom oder Gleichstrom). Wechselstrom ist gefährlicher als Gleichstrom, da es bei Wechselstrom insbesondere bei Niederspannungs-Unfällen (s.u.) durch wiederholte Kontraktion der Muskeln zum Nicht-Loslass-Phänomen (siehe Wirkungsmechanismen) kommen kann, während Gleichstrom nur eine einzelne Muskel-Kontraktion auslöst, die die Person von der Stromquelle meist wegschleudert.
• Stromstärke
• Spannung (z.B. Niederspannung, Hochspannung). Niederspannung bedeutet nicht, dass die Gefährdung geringer als bei Hochspannung ist. Da bei Hochspannungs-Unfällen jedoch die Person oft von der Stromquelle, wie beispielsweise einer Hochspannungsfreileitung, weggeschleudert wird und somit der Stromfluss unterbrochen wird, kann bei Niederspannungs-Unfällen das Nicht-Loslass-Phänomen mit einer längeren Kontaktdauer zu schweren Verletzungen führen. Wenn es durch Verbrennungen zu einem Haut-Durchbruch und damit zum Verlust des Haut-Widerstands kommt, nimmt der Körperwiderstand stark ab und somit kommt es durch einen stärkeren Stromfluss durch den Körper.
• Dauer des Stromdurchflusses
• Körperwiderstand des Menschen

Der Körperwiderstand (auch als Gesamtkörperwiderstand oder Körperimpedanz bezeichnet) ist wiederum vor allem von folgenden Faktoren abhängig:

• Stromweg im Körper, d.h. wie der Strom durch den Körper fließt und wo er in den Körper ein- bzw. wieder austritt (z.B. rechte Hand – linke Hand, rechte Hand – beide Füße, rechte Hand – Brust). Vom Stromweg hängt ab, welche Gewebe bzw. Organe bei einem Stromunfall betroffen sind.
• Berührungsspannung, d.h. die Spannung zwischen leitfähigen Teilen, wenn diese gleichzeitig von einem Menschen berührt werden.
• Dauer des Stromdurchflusses
• Frequenz des Stroms
• Feuchtigkeitszustand der Haut (z.B. trocken, nass und verschwitzt)
• Größe der Kontaktfläche (z.B. Fingerspitze, Handfläche)
• Ausgeübter Druck