Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

On the association between glioma, wireless phones, heredity and ionising radiation epidem.

[Zum Zusammenhang von Gliom, drahtlosen Telefonen, Vererbung und ionisierender Strahlung]

Veröffentlicht in: Pathophysiology 2012; 19 (4): 243-252

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es wird ein Überblick über die gepoolte Analyse von Hardell et al (2011) zum Zusammenhang zwischen bösartigen Hirntumoren und der Nutzung von Mobiltelefonen und Schnurlostelefonen gegeben, der Schwerpunkt liegt auf Gliom und Lateralität. Des Weiteren werden die bekannten Risikofaktoren Vererbung und ionisierende Strahlung sowie deren Wechselwirkungen mit der Nutzung von drahtlosen Telefonen untersucht.

Weitere Details

Folgende Studien wurden in der gepoolten Analyse von Hardell et al (2011) mit allen lebenden und verstorbenen Fällen zwischen 1997 und 2003 berücksichtigt: Die erste Fall-Kontroll-Studie über den Zeitraum 1997-2000 wurde in den Publikationen 9520 und 9895 veröffentlicht, die zweite Studie über den Zeitraum 2000-2003 in den Publikationen 12068 und 12259 und die dritte Studie mit verstorbenen Fällen und Kontrollen in dem Zeitraum 1997- 2003 in der Publikation 18358.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Odds Ratio (OR))

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 nicht exponiert: keine Mobil- oder schnurloses Telefon-Nutzung oder weniger als 1 Jahr
Gruppe 2 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, > 1 - 5 Jahre
Gruppe 3 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, > 5 - 10 Jahre
Gruppe 4 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, > 10 Jahre
Gruppe 5 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, insgesamt > 1 Jahr
Gruppe 6 Mobiltelefon-Nutzung, > 1 - 5 Jahre
Gruppe 7 Mobiltelefon-Nutzung, > 5 - 10 Jahre
Gruppe 8 Mobiltelefon-Nutzung, > 10 Jahre
Gruppe 9 Mobiltelefon-Nutzung, insgesamt > 1 Jahr
Gruppe 10 schnurloses Telefon-Nutzung, > 1 - 5 Jahre
Gruppe 11 schnurloses Telefon-Nutzung, > 5 - 10 Jahre
Gruppe 12 schnurloses Telefon-Nutzung, > 10 Jahre
Gruppe 13 schnurloses Telefon-Nutzung, insgesamt > 1 Jahr
Gruppe 14 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, unteres Drittel: 1 - 91 h
Gruppe 15 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, mittleres Drittel: 92 - 426 h
Gruppe 16 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, oberes Drittel: > 426 h
Gruppe 17 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, pro 100 Stunden kumulative Nutzung
Gruppe 18 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, pro Jahr der Nutzung
Gruppe 19 Mobiltelefon-Nutzung, unteres Drittel: 1 - 36 h
Gruppe 20 Mobiltelefon-Nutzung, mittleres Drittel: 37 - 183 h
Gruppe 21 Mobiltelefon-Nutzung, oberes Drittel: > 183 h
Gruppe 22 Mobiltelefon-Nutzung, pro 100 Stunden kumulative Nutzung
Gruppe 23 Mobiltelefon-Nutzung, pro Jahr der Nutzung
Gruppe 24 schnurloses Telefon-Nutzung, unteres Drittel: 1 - 122 h
Gruppe 25 schnurloses Telefon-Nutzung, mittleres Drittel: 123 - 456 h
Gruppe 26 schnurloses Telefon-Nutzung, oberes Drittel: > 456 h
Gruppe 27 schnurloses Telefon-Nutzung, pro 100 Stunden kumulative Nutzung
Gruppe 28 schnurloses Telefon-Nutzung, pro Jahr der Nutzung
Gruppe 29 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von < 20 Jahren
Gruppe 30 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von 20 - 49 Jahren
Gruppe 31 Mobil- + schnurloses Telefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von ≥ 50 Jahren
Gruppe 32 Mobiltelefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von < 20 Jahren
Gruppe 33 Mobiltelefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von 20 - 49 Jahren
Gruppe 34 Mobiltelefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von ≥ 50 Jahren
Gruppe 35 schnurloses Telefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von < 20 Jahren
Gruppe 36 schnurloses Telefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von 20 - 49 Jahren
Gruppe 37 schnurloses Telefon-Nutzung, erste Nutzung im Alter von ≥ 50 Jahren

Population

Fallgruppe

Kontrollgruppe

Studiengröße

Fälle Kontrollen
Anzahl geeignet 1.472 2.900
Teilnehmerzahl 1.251 2.438
Teilnehmerrate 85 % 84 %
Sonstiges:

1184 der insgesamt 1251 Fälle von bösartigem Hirntumoren waren Gliome

Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

Es wurde ein erhöhtes Risiko für Gliom und der ipsilateralen Nutzung in der Gruppe mit einer Nutzungsdauer von über 10 Jahren von Mobiltelefonen (OR 2,9; KI 1,8-4,7) bzw. von Schnurlostelefonen (OR 3,8; KI 1,8-8,1) beobachtet. Für hochgradige Gliome (Astrozytome) wurde ein erhöhtes Risiko für die ipsilaterale Nutzung von Mobiltelefonen (3,9; KI 2,3-6,6) und von Schnurlostelefonen (OR 5,5; KI 2,3-13) bei einer Nutzungsdauer von über 10 Jahren gefunden. Es wurden keine Wechselwirkungen zwischen der Röntgen-Untersuchung des Kopfes sowie erblichen Risikofaktoren und der Nutzung von drahtlosen Telefonen festgestellt.
In Übereinstimmung mit der vorherigen Publikation schlussfolgerten die Autoren, dass das Risiko für Gliom mit der Latenzzeit und den kumulativen Nutzungsstunden von Mobiltelefonen und schnurlosen Telefonen anstieg und am höchsten bei Personen mit der ersten Nutzung vor dem Erreichen des Alters von 20 Jahren war.

Studie gefördert durch

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