Implantate

Aktive implantierbare medizinische Geräte, oft auch als elektronische Implantate bezeichnet, können grundsätzlich von elektrischen und magnetischen Feldern beeinflusst werden. Bei kardialen Implantaten, wie z.B. Herzschrittmachern oder Kardioverter-Defibrillatoren kann eine Störung lebensbedrohliche Folgen haben. Ob eine Beeinflussung auftritt, hängt wesentlich von der Stärke der elektrischen und magnetischen Felder ab. Zum Schutz von Personen mit Herzschrittmachern oder implantierbaren Defibrillatoren gibt es in Deutschland verschiedene Normen, die Prüfungen und Verfahren zur Beurteilung der Störbeeinflussbarkeit festlegen. Als Fazit heißt es in DIN 50527-2-1 Anhang F, es "kann geschlossen werden, dass für die meisten Empfindlichkeitseinstellungen von Herzschrittmachern Störbeeinflussungen durch Hochspannungsfreileitungen ausgeschlossen werden können, mit Ausnahme der empfindlichsten Einstellungen bei Herzschrittmachern mit unipolarer Wahrnehmung", wobei unipolare Systeme heutzutage nicht mehr eingesetzt werden. Dieses Ergebnis kann mit der Forschung für Herzschrittmacher sowie implantierbare Defibrillatoren am Forschungszentrum für Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit (femu) der RWTH Aachen bestätigt werden. Am femu können sich alle interessierten Implantat-Träger mit einem Herzschrittmacher oder Defibrillator hinsichtlich ihrer Störsicherheit gegenüber elektrischen und magnetischen Feldern untersuchen lassen.