Es wurde eine Fall-Kontroll-Studie in Brasilien durchgeführt, um die Wirkung der Exposition bei 60 Hz-Magnetfeldern hinsichtlich des Auftretens von akuter lymphatischer Leukämie bei Kindern zu untersuchen.
Es ist für Familien mit an Leukämie erkrankten Kindern in Brasilien üblich, in die Nähe des behandelnden Krankenhaus zu ziehen. Deshalb wurden Kinder, die nach der Diagnose umzogen, von der Studie ausgeschlossen, weil es vom Aufwand her nicht möglich war, Messungen in den vor der Diagnose-Stellung bewohnten Wohnungen durchzuführen.
Gruppe | Charakteristik |
---|---|
Referenzgruppe 1 | Durchschnitt der 24-stündigen Magnetfeld-Messung: < 0,1 µT |
Gruppe 2 | Durchschnitt der 24-stündigen Magnetfeld-Messung: 0,1 - < 0,3 µT |
Gruppe 3 | Durchschnitt der 24-stündigen Magnetfeld-Messung: ≥ 0,3 µT |
Referenzgruppe 4 | Durchschnitt der 24-stündigen Magnetfeld-Messung (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): < 0,1 µT |
Gruppe 5 | Durchschnitt der 24-stündigen Magnetfeld-Messung (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): 0,1 - < 0,3 µT |
Gruppe 6 | Durchschnitt der 24-stündigen Magnetfeld-Messung (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): ≥ 0,3 µT |
Referenzgruppe 7 | Durchschnitt der nächtlichen Magnetfeld-Messung (20 h bis 8 h): < 0,1 µT |
Gruppe 8 | Durchschnitt der nächtlichen Magnetfeld-Messung (20 h bis 8 h): 0,1 - < 0,3 µT |
Gruppe 9 | Durchschnitt der nächtlichen Magnetfeld-Messung (20 h bis 8 h): ≥ 0,3 µT |
Referenzgruppe 10 | Durchschnitt der nächtlichen Magnetfeld-Messung (20 h bis 8 h), (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): < 0,1 µT |
Gruppe 11 | Durchschnitt der nächtlichen Magnetfeld-Messung (20 h bis 8 h, (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind)): 0,1 - < 0,3 µT |
Gruppe 12 | Durchschnitt der nächtlichen Magnetfeld-Messung (20 h bis 8 h), (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): ≥ 0,3 µT |
Referenzgruppe 13 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung: ≥ 600 m |
Gruppe 14 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung: 200 - < 600 m |
Gruppe 15 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung: 100 - < 200 m |
Gruppe 16 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung: < 100 m |
Referenzgruppe 17 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): ≥ 600 m |
Gruppe 18 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): 200 - < 600 m |
Gruppe 19 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): 100 - < 200 m |
Gruppe 20 | Abstand zwischen Wohnung und nächster Hochspannungsfreileitung (nur bei Kindern, die nie umgezogen sind): < 100 m |
Fälle | Kontrollen | |
---|---|---|
Anzahl geeignet | 248 | 2.500 |
Teilnehmerzahl | 162 | 565 |
11 von 162 Fällen und 34 von 565 Kontrollen waren bei extrem niederfrequenten Magnetfeldern von 0,3 µT oder mehr exponiert. Es wurde kein erhöhtes Risiko für akute lymphatische Leukämie (OR 1,09; KI 0,33-3,61) bei einer Exposition von 0,3 µT oder mehr beobachtet, die im Kinderzimmer mit Hilfe von 24-Stunden-Messungen bestimmt worden war. Wenn jedoch die Analyse auf die nächtlichen Messungen beschränkt wurde, wurde ein erhöhtes Risiko (OR 1,52; KI 0,46-5,01) bei demselben Expositions-Niveau festgestellt. Bei der weiteren Beschränkung auf Kinder, die nie umgezogen waren, war das Risiko (OR 1,72; KI 0,30-9,87) bei nächtlicher Exposition sogar noch höher.
Nur 5 der 121 Fälle und 24 der 418 Kontrollen wohnten im Abstand von bis zu 100 m zu Hochspannungsfreileitungen im Stadtgebiet von Sao Paulo. Es wurde ein erhöhtes Risiko für akute lymphatische Leukämie bei Kinder, die bei einem Abstand von bis 100 m gewohnt hatten (OR 1,54; KI 0,26-9,12), und bei Kinder, die einem Abstand von 100 bis 200 m gewohnt hatten (OR 1,67 KI 0,49-5,75), beobachtet. Bei der Beschränkung der Analyse auf Studienteilnehmer, die niemals umgezogen waren, war das Risiko für Kinder, die im Abstand von 100 bis 200 m gewohnt hatten, höher (OR 3,68; KI 0,68-19,82), blieb jedoch unverändert für Kinder, die näher als 100 m zu Hochspannungsfreileitungen gewohnt hatten (OR 1,52; KI 0,11-21,24).
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Ergebnisse insgesamt nicht auf einen Zusammenhang zwischen Magnetfeldern und Kinderleukämie hinweisen. Jedoch wird die Schlussfolgerung wegen kleiner Fallzahlen und möglichen Bias abgeschwächt. Es werden erhöhte Risiken in einigen Untergruppen gefunden, aber die Ergebnisse sind inkonsistent, unpräzise und statistisch nicht signifikant.
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