Es wurde eine Case-Case-Studie in Japan durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen Mobiltelefon-Nutzung und dem Risiko für Akustikusneurinom zu untersuchen.
Nur Personen mit einem Akustikusneurinom wurden in diese Case-Case-Studie aufgenommen. Dabei wurden das erkrankte Ohr als Fall-Seite und das andere Ohr als Kontroll-Seite betrachtet.
Die Nutzung von Mobiltelefonen von den beiden Referenzdaten 1 und 5 Jahre vor der Diagnose wurde analysiert. Die regelmäßige Mobiltelefon-Nutzung wurde als mindestens einmal pro Woche telefonieren in einem Zeitraum von 6 Monaten oder länger definiert.
Gruppe | Charakteristik |
---|---|
Gruppe 1 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; Jahre seit Beginn der Nutzung: ≤ 5 |
Gruppe 2 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; Jahre seit Beginn der Nutzung: 5-10 |
Gruppe 3 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; Jahre seit Beginn der Nutzung: >10 |
Gruppe 4 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: ≤ 1 |
Gruppe 5 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: 1-3 |
Gruppe 6 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: 3-5 |
Gruppe 7 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: > 5 |
Gruppe 8 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats: ≤ 1 min |
Gruppe 9 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats:1-3 min |
Gruppe 10 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats: 3-5 min |
Gruppe 11 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats: > 5 min |
Gruppe 12 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: ≤ 3 min |
Gruppe 13 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: 3-10 min |
Gruppe 14 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: 10-20 min |
Gruppe 15 | Mobiltelefon-Nutzung 1 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: > 20 min |
Gruppe 16 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; Jahre seit Beginn der Nutzung: ≤ 5 |
Gruppe 17 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; Jahre seit Beginn der Nutzung: 5-10 |
Gruppe 18 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; Jahre seit Beginn der Nutzung: >10 |
Gruppe 19 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: ≤ 1 |
Gruppe 20 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: 1-3 |
Gruppe 21 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: 3-5 |
Gruppe 22 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Anzahl an Telefonaten/Tag: > 5 |
Gruppe 23 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats: ≤ 1 min |
Gruppe 24 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats:1-3 min |
Gruppe 25 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats: 3-5 min |
Gruppe 26 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche Dauer eines Telefonats: > 5 min |
Gruppe 27 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: ≤ 3 min |
Gruppe 28 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: 3-10 min |
Gruppe 29 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: 10-20 min |
Gruppe 30 | Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahr vor Diagnose; gewichtete durchschnittliche tägliche Anrufdauer: > 20 min |
Typ | Wert |
---|---|
Anzahl geeignet | 1.589 |
Teilnehmerzahl | 804 |
Anzahl auswertbar | 787 |
Insgesamt wurde kein statistisch signifikant erhöhtes Akustikusneurinom-Risiko bei regelmäßiger Mobiltelefon-Nutzung im Vergleich zu keiner Nutzung festgestellt. Die relativen Risiken betrugen 1,08 (KI 0,93-1,28) für die Nutzung bis zu einem Jahr vor der Diagnose und 1,14 (KI 0,96-1,40) für die Nutzung bis zu 5 Jahre vor der Diagnose. Ein signifikant erhöhtes Risiko wurde bei Fällen beobachtet, die berichteten, ihr Mobiltelefon am betroffenen Ohr durchschnittlich mehr als 20 Minuten täglich verwendet zu haben (RR 2,74 bei einem Jahr vor Diagnose (KI 1,18-7,85) und RR 3,08 bei 5 Jahren vor Diagnose (KI 1,47-7,41)). Bei Fällen mit einer ipsilateralen Kombination der Tumor-Lokalisation und dem häufiger genutzten Ohr wurden Tumoren mit einem kleinerem Durchmesser gefunden, was auf die Wirkung eines Detektions-Bias hinweist. Desweiteren deutet die Analyse der Verteilung der links- und rechtsseitigen Tumoren auf die Wirkung eines Recall-Bias in Bezug auf die Tumorseite für die Erinnerung an die Mobiltelefon-Nutzung 5 Jahre vor der Diagnose hin.
Das erhöhte Risiko, das für Mobiltelefonierer mit einer durchschnittlichen täglichen Anrufdauer von mehr als 20 Minuten ermittelt wurde, sollte mit Vorsicht interpretiert werden und die Möglichkeit von Detektions-Bias und Recall-Bias berücksichtigt werden. Jedoch können die Autoren nicht die Schlussfolgerung ziehen, dass das erhöhte Risiko vollständig durch diese Biase erklärlich ist, was die Möglichkeit offen lässt, dass die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko für Akustikusneurinom erhöhte.
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