Es wurde eine bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie in Schweden durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen der Langzeitnutzung von Mobiltelefonen und dem Risiko für Akustikusneurinom zu untersuchen. Zusätzlich wurden detaillierte Informationen über den Verlauf der Lateralität bei der Telefonnutzung erhoben, um eine Abschätzung einer möglichen umgekehrten Kausalität in Lateralitäts-Analysen zu ermöglichen.
Regelmäßige Mobiltelefon-Nutzung wurde als mindestens ein Anruf pro Woche während der vergangenen 6 Monate definiert.
Gruppe | Charakteristik |
---|---|
Referenzgruppe 1 | Mobiltelefon-Nutzung: selten oder nie |
Gruppe 2 | Mobiltelefon-Nutzung: regelmäßig |
Referenzgruppe 3 | Dauer der Mobiltelefon-Nutzung: < 5 Jahre |
Gruppe 4 | Dauer der Mobiltelefon-Nutzung: 5 - 9 Jahre |
Gruppe 5 | Dauer der Mobiltelefon-Nutzung: ≥ 10 Jahre |
Referenzgruppe 6 | Zeit seit der ersten regelmäßigen Nutzung: < 5 Jahre |
Gruppe 7 | Zeit seit der ersten regelmäßigen Nutzung: 5 - 9 Jahre |
Gruppe 8 | Zeit seit der ersten regelmäßigen Nutzung: ≥ 10 Jahre |
Gruppe 9 | Zeit seit der ersten regelmäßigen Nutzung: 10 - 12 Jahre |
Gruppe 10 | Zeit seit der ersten regelmäßigen Nutzung: ≥ 13 Jahre |
Referenzgruppe 11 | Gesamtnutzungsstunden: < 38 |
Gruppe 12 | Gesamtnutzungsstunden: 38 - 189 |
Gruppe 13 | Gesamtnutzungsstunden: 190 - 679 |
Gruppe 14 | Gesamtnutzungsstunden: ≥ 680 |
Referenzgruppe 15 | Gesamtanzahl an Telefonaten: < 1100 |
Gruppe 16 | Gesamtanzahl an Telefonaten: 1100 - 4400 |
Gruppe 17 | Gesamtanzahl an Telefonaten: 4400 - 13850 |
Gruppe 18 | Gesamtanzahl an Telefonaten: ≥ 13850 |
Fälle | Kontrollen | |
---|---|---|
Anzahl geeignet | 542 | 1.095 |
Teilnehmerzahl | 451 | 710 |
Teilnehmerrate | 83 % | 65 % |
Anzahl auswertbar | 422 | 643 |
52% der Fälle mit regelmäßiger Nutzung und 8% der Kontrollen mit regelmäßiger Nutzung gaben an, dass sie ihre bevorzugte Seite bei der Mobiltelefon-Nutzung gewechselt hatten. Der häufigste Grund für einen Wechsel war Hörverlust (91%) bei den Fällen, hingegen praktische Gründe (40%) bei den Kontrollen.
Bei regelmäßiger Mobiltelefon-Nutzung wurde eine Odds Ratio für Akustikusneurinom von 1,18 (KI 0,88-1,59) festgestellt. Der Zusammenhang war schwächer für die längste Latenzzeit (≥ 10 Jahre: OR 1,11; KI 0,76-1,61) und für die regelmäßige Nutzung auf der Tumorseite (ipsilateral: 0,98; KI 0,68-1,43). Die Odds Ratio für die höchste Gruppe in der Nutzungsdauer (≥ 680 Stunden) betrug 1,46 (KI 0,98-2,17). Wenn die Analyse nur auf die histologisch bestätigten Fälle begrenzt wurde, lagen alle Odds Ratios niedriger (z.B. ≥ 680 Stunden: OR 1,14; KI 0,63-2,07). Ein ähnliches Muster wurde für die Schnurlos-Telefone gefunden, jedoch mit leicht höheren Werten. Die Analyse des kompletten Verlaufs der Lateralität deckte einen erheblichen Bias in den Lateralitäts-Analysen auf.
Nach der Schlussfolgerung der Autoren wird die Hypothese nicht unterstützt, dass eine Langzeitnutzung von Mobiltelefonen das Risiko für Akustikusneurinom erhöht. Die Ergebnisse weisen daraufhin, dass die Nutzung eines Telefons die Wahrscheinlichkeit erhöhen könnte, ein Akustikusneurinom zu diagnostizieren, und dass deshalb ein Bias in den Lateralitäts-Analysen der früheren Studien enthalten sein könnte.
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