Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Mobile phone use and brain tumors in children and adolescents: a multicenter case-control study epidem.

[Mobiltelefon-Nutzung und Hirntumore bei Kindern und Jugendlichen: eine multizentrische Fall-Kontroll-Studie]

Veröffentlicht in: J Natl Cancer Inst 2011; 103 (16): 1264-1276

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es wurde eine multizentrische Fall-Kontroll-Studie (CEFALO) in Dänemark, Schweden, Norwegen und der Schweiz durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen Mobiltelefon-Nutzung und dem Risiko zur Entwicklung von Hirntumoren bei Kindern und Jugendlichen zu untersuchen.

Weitere Details

Regelmäßige Nutzung wurde als Nutzung eines Mobiltelefons für mindestens einmal pro Woche während mindestens 6 Monaten definiert.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Odds Ratio (OR))

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 keine regelmäßige Mobiltelefon-Nutzung
Gruppe 2 regelmäßige Mobiltelefon-Nutzung
Referenzgruppe 3 Zeit seit erster Nutzung: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 4 Zeit seit erster Nutzung: ≤ 3,3 Jahre
Gruppe 5 Zeit seit erster Nutzung: 3,3 - 5,0 Jahre
Gruppe 6 Zeit seit erster Nutzung: > 5,0 Jahre
Referenzgruppe 7 gesamte Vertragsdauer: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 8 gesamte Vertragsdauer: ≤ 2,7 Jahre
Gruppe 9 gesamte Vertragsdauer: 2,8 - 4,0 Jahre
Gruppe 10 gesamte Vertragsdauer: > 4,0 Jahre
Referenzgruppe 11 Gesamtdauer der Telefonate: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 12 Gesamtdauer der Telefonate: ≤ 35 Stunden
Gruppe 13 Gesamtdauer der Telefonate: 36 - 144 Stunden
Gruppe 14 Gesamtdauer der Telefonate: > 144 Stunden
Referenzgruppe 15 Gesamtzahl der Telefonate: keine regelmäßige Nutzung
Gruppe 16 Gesamtzahl der Telefonate: ≤ 936
Gruppe 17 Gesamtzahl der Telefonate: 937 - 2638
Gruppe 18 Gesamtzahl der Telefonate: > 2638
Referenzgruppe 19 Nutzung von Babyphonen in Kopfnähe: nein
Gruppe 20 Nutzung von Babyphonen in Kopfnähe: ja
Referenzgruppe 21 Nutzung von Schnurlos-Telefonen: nein
Gruppe 22 Nutzung von Schnurlos-Telefonen: ja
Referenzgruppe 23 Gesamtdauer der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: keine Nutzung
Gruppe 24 Gesamtdauer der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: ≤ 23 Stunden
Gruppe 25 Gesamtdauer der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: 24 - 70 Stunden
Gruppe 26 Gesamtdauer der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: > 70 Stunden
Gruppe 27 Gesamtdauer der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: fehlende Angabe
Referenzgruppe 28 Gesamtzahl der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: keine Nutzung
Gruppe 29 Gesamtzahl der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: ≤ 235
Gruppe 30 Gesamtzahl der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: 236 - 704
Gruppe 31 Gesamtzahl der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: > 704
Gruppe 32 Gesamtzahl der Telefonate mit Schnurlos-Telefonen: fehlende Angabe

Population

Fallgruppe

Kontrollgruppe

Studiengröße

Fälle Kontrollen
Anzahl geeignet 423 909
Teilnehmerzahl 352 646
Teilnehmerrate 83 % 71 %
Statistische Analysemethode:

Ergebnisse (lt. Autor)

194 (55 %) der Kinder mit Hirntumor und 329 (51 %) der Kontrollen telefonierten regelmäßig mit einem Mobiltelefon.
Regelmäßige Mobiltelefon-Nutzer hatten kein statistisch signifikant höheres Risiko für Hirntumor als Nichtnutzer (OR 1,36; KI 0,92-2.02). Kinder, die mit einem Mobiltelefon seit mindestens 5 Jahren telefonierten, hatten kein höheres Risiko im Vergleich zu Kindern, die nicht regelmäßig ein Mobiltelefon nutzten (OR 1,26; KI 0,70-2,28). In einer kleinen Untergruppe von Studienteilnehmern, bei denen Netzbetreiber-Daten verfügbar waren, bestand eine Beziehung zwischen dem Risiko für Hirntumor und der Zeit seit dem ersten Vertrag, jedoch nicht mit dem Umfang der Nutzung. Es wurde kein erhöhtes Risiko für die am stärksten exponierten Hirnbereiche beobachtet. Die Ergebnisse zeigten keinen Zusammenhang zwischen dem Hirntumor-Risiko und der Nutzung von Babyphonen in Kopfnähe sowie der Nutzung von Schnurlos-Telefonen durch die Kinder.
Die Autoren schlussfolgern, dass das Fehlen einer Exposition-Wirkungs-Beziehung weder in Bezug auf den Umfang der Mobiltelefon-Nutzung noch bezüglich der Lokalisation des Hirntumors gegen einen ursächlichen Zusammenhang spricht.

Studie gefördert durch

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