Diese in vitro-Studie wurde durchgeführt, um die Auswirkungen eines hochfrequenten elektromagnetischen Feldes auf Mutationen bei Bakterien und Genmutationen der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (HPRT) in Säugetier-Zellen zu untersuchen.
Die Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (HPRT) ist ein Enzym des Purin (zum Beispiel Guanin)-Synthese-Wegs. HPRT-negative Zellen sind nicht in der Lage, Guanin zum Aufbau von GTP zu verwenden und müssen die Base neu synthetisieren. Verwendet man das Guanin-Analogon 6-Thioguanin, benutzen HPRT-positive Zellen diese Verbindung zum Aufbau von Nukleotiden. Der Einbau von 6-Thioguanin führt jedoch zu Störungen der DNA- und RNA-Struktur und ist für die Zellen letal. HPRT-negative Zellen hingegen können 6-Thioguanin nicht verwerten und überleben.
Der HPRT-Genmutations-Assay ist ein gut etablierter Mutagenitäts-Assay, der auf der Selektion von Klonen basiert, die resistent gegenüber dem Purin-Analogon 6-Thioguanin sind. Das heißt, zur Bestimmung der Induktion von 6-Thioguanin-resistenten Mutationen im HPRT-Gen werden die exponierten Zellen in einem Medium ausplattiert, das 6-Thioguanin enthält.
Die Experimente wurden mit verschiedenen spezifischen Absorptionsraten durchgeführt.
Die Häufigkeit der HPRT-Genmutationen wurde bestimmt bei: 1.) schein-exponierten Zellen, 2.) Zellen unter hochfrequenter elektromagnetischer Feld-Exposition, 3.) ko-exponierten Zellen (hochfrequente elektromagnetische Feld-Exposition plus Bleomycin) und 4.) Wärme-behandelten Zellen (39°, 41°, 44° mit oder ohne Bleomycin).
Frequenz | 2,45 GHz |
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Typ | |
Expositionsdauer | kontinuierlich für 30 min |
Zusatzinfo | bakterielle Zellen |
Zusatzinfo | Ames, B. N., McCann, J., and Yamazaki, E. (1975) Methods for detecting carcinogens and mutagens with the Salmonella/mammalian-microsome mutagenicity test. Mutat. Res. 31: 347-363. |
Expositionsquelle |
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Kammer | Details of the exposure system have been described previously [Koyama et al., 2004]. To generate standing waves, one end of the waveguide was terminated with a short-circuiting plate. Exposure was performed in an acrylic incubator with an atmosphere of humidified 95% air and 5% CO2 that was "installed into inner space of the core". |
Aufbau | Aliquots of 20.1 ml of the cell suspensions were seeded into a specially designed culture dish that was placed on two slits bored on the waveguide through which cells were exposed. |
Schein-Exposition | Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt. |
Zusatzinfo | Bacterial cells were exposed according to the protocol of the pre-incubation method of the Ames test [Ames et al., 1975]. Three chemical mutagens were used as positive control. |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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SAR | 200 W/kg | - | gemessen | - | 5, 50, 100, 200 W/kg |
Expositionsquelle |
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Schein-Exposition | Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt. |
Zusatzinfo | As a positive control or co-mutagenic treatment, CHO-K1 cells were exposed to bleomycin for 1 h before EMF exposure. During heat treatment, cells were incubated for 2 h at 39, 41, and 44°C corresponding to the heat induction of about 50, 100, and 200 W/kg. Co-mutagenic treatment with bleomycin was also performed. |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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SAR | 200 W/kg | - | gemessen | - | 5, 10, 20, 50, 100, 200 W/kg |
Zwischen den schein-exponierten und hochfrequenten elektromagnetischen Feld-exponierten Bakterien-Stämmen wurden keine signifikanten Unterschiede in der Anzahl revertanter Bakterien-Kolonien festgestellt.
Zwischen den schein-exponierten und elektromagnetischen Feld-exponierten Zellen wurde bei der höchsten spezifischen Absorptionsrate von 200 W/kg ein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit von HPRT-Genmutationen beobachtet. Dies wurde aber nicht bei geringeren spezifischen Absorptionsraten festgestellt.
Die Mutations-Häufigkeit der ko-exponierten Zellen bei 5, 10 und 20 W/kg glich der Mutations-Häufigkeit der nur mit Bleomycin behandelten Kontrollen. Die Ko-Exposition bei 50, 100 und 200 W/kg zeigte einen Dosis-abhängigen Anstieg der Mutations-Häufigkeiten.
Bei der Wärme-Exposition mit 44° (entspricht einer hochfrequenten elektromagnetischen Feld-Exposition von 200 W/kg) zeigte sich ein signifikanter Anstieg in den HPRT-Genmutationen. Bleomycin und Wärme (41° und 44°) zusammen, verglichen mit der alleinigen Behandlung mit Bleomycin, bewirkten einen signifikanten Unterschied in den Genmutationen. Deswegen könnte der Anstieg in der Mutations-Häufigkeit eine Folge der thermischen Wirkung sein.
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