Das Ziel der Studie war es, einen mikrobiellen Assay zu entwickeln, um auf einfache Weise die möglichen Wirkungen einer Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen 900 MHz-Feldern auf die Genom-Stabilität verschiedener Stämme von Escherichia coli zu untersuchen, die profizient oder fehlerhaft im Methyl-gerichteten Mismatch-Reparatur-System sind.
In Escherichia coli spielt das Methyl-gerichtete Mismatch-Reparatur-System eine wichtige Rolle bei der Korrektur von Fehlern, die während der DNA-Replikation und genetischen Rekombination entstehen.
Verschiedene Escherichia coli-Stämme wurden genutzt, die mit einem Erythromycin (Antibiotikum)-Resistenz-Plasmid transformiert wurden (was die Bestimmung von Mutations-Häufigkeiten erlaubt).
Exposition | Parameter |
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Exposition 1:
900 MHz
Expositionsdauer:
kontinuierlich für 3 h, 6 h, 12 h oder 24 h
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Frequenz | 900 MHz |
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Typ | |
Expositionsdauer | kontinuierlich für 3 h, 6 h, 12 h oder 24 h |
Expositionsquelle |
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Aufbau | cells placed inside the planar transmission line between the electrodes; line width = 10 cm, line length = 40 cm, distance between electodes = 1.5 cm; two BNC connectors mounted on the longitudinal ends of the line; B- and E-field direction in a plane perpendicular to the propagation direction of the wave |
Schein-Exposition | Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt. |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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elektrische Feldstärke | 66 V/m | Maximum | gemessen | - | - |
elektrische Feldstärke | 40 V/m | Minimum | gemessen | - | - |
magnetische Flussdichte | 156 nT | Minimum | berechnet | - | - |
magnetische Flussdichte | 260 nT | Maximum | berechnet | - | - |
SAR | 0,22 mW/kg | Mittelwert | geschätzt | - | = 1,1 V/m |
SAR | 24 µW/kg | Mittelwert | geschätzt | - | = 0,37 V/m |
SAR | 2,7 µW/kg | Mittelwert | geschätzt | - | = 0,12 V/m |
SAR | 0,3 µW/kg | Mittelwert | geschätzt | - | = 0,04 V/m |
Unter Verwendung des vorliegenden Reportergen-Systems wurde eine leichte anti-mutagene Wirkung der Hochfrequenz-Exposition gezeigt. Eine Wirkung wurde nur bei dem Mismatch-Reparatur-profizienten Stamm gefunden. Genau genommen verminderte die 24-stündige Exposition bei den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (bei einem SAR-Wert von 2,2 x 10-4 W/kg) in dem profizienten Stamm, im Vergleich zu den schein-exponierten Zellen, die Mutations-Häufigkeit gegenüber der Erythromycin-Resistenz um das 2,8-fache. Die anti-mutagene Wirkung der Hochfrequenz-Exposition nahm mit der Dauer der Exposition zu (mit einem Spitzenwert bei 12 h- und 24 h-exponierten Zellen). Die Wirkung wurde ebenfalls bei einem SAR-Wert von 2.4 x 10-5 W/kg beobachtet, wohingegen keine Wirkung bei den SAR-Werten von 2.7 x 10-6 oder 3.0 x 10-7 W/kg nachweisbar war, was die Existenz einer Dosis-Wirkungs-Beziehung zeigt.
Im Gegensatz dazu wurde die Mutations-Häufigkeit in den Mismatch-Reparatur-fehlerhaften Stämmen durch die hochfrequente elektromagnetische Feld-Exposition nicht beeinflusst.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die anti-mutagene Wirkung der hochfrequenten 900 MHz-Exposition aufgrund einer verbesserten Wirksamkeit des Mismatch-Reparatur-Systems zustande gekommen sein könnte. Der Mechanismus, durch den das hochfrequente elektromagnetische Feld die Aktivität des Mismatch-Reparatur-Systems beeinflusst haben könnte, bleibt unklar.
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