Studientyp: Epidemiologische Studie

A cohort study on adult hematological malignancies and brain tumors in relation to magnetic fields from indoor transformer stations epidem.

[Eine Kohortenstudie zu malignen hämatologischen Erkrankungen und Hirntumoren bei Erwachsenen im Zusammenhang mit Magnetfeldern von Innenraum-Transformator-Stationen]

Veröffentlicht in: Int J Hyg Environ Health 2021; 233: 113712

Ziel der Studie (lt. Autor)

In einer in Finnland durchgeführten Kohortenstudie wurde die Inzidenz von malignen hämatologischen Erkrankungen und Hirntumoren im Zusammenhang mit der häuslichen Exposition bei Magnetfeldern von Innenraum-Transformator-Stationen untersucht.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Hazard-Rate)

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 Wohnung, die sich in einem anderen Stockwerk als dem ersten Stock und dem Erdgeschoß des Gebäudes befindet
Gruppe 2 Wohnung, die sich über der Transformator-Station befindet oder eine gemeinsame Wand zur Transformator-Station hat

Population

Studiengröße

Typ Wert
Gesamtzahl 203.663
Sonstiges:

9.636 Personen in der exponierten Gruppe und 194.027 Personen in der Referenzgruppe;
insgesamt 165.240 Personenjahre Follow-Up bei den exponierten Personen und 3.232.413 Personenjahre Follow-Up in der Referenzgruppe

Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

Das Risiko für die meisten malignen hämatologischen Erkrankungen schien durch die häusliche Exposition bei niederfrequenten Feldern verringert zu sein (maligne hämatologische Erkrankungen insgesamt: HR 0,75; KI 0,54-1,03) und nahm mit zunehmender Expositions-Dauer ab (HR für Exposition ≥ 10 Jahre: 0,47; KI 0,22-0,99). Allerdings wurde ein erhöhtes Risiko für akute lymphatische Leukämie beobachtet (HR 2,86; KI 1,00-8,15; basierend auf 4 exponierten Fällen); das Risiko stieg mit der Dauer der Exposition (HR für Exposition ≥ 3 Jahre: 3,6; KI 1,05-12,4) und hing vor allem mit der Exposition im Kindesalter zusammen (HR für Exposition während der ersten 2 Lebensjahre: 11,5; KI 1,92-68,9; 2 exponierte Fälle).
Das Risiko für Meningeom war verringert (HR 0,46; KI 0,19-1,11), wobei es keinen Hinweis auf einen Expositions-Wirkungs-Gradienten mit zunehmender Dauer der Exposition gab. Das Risiko für Gliom war erhöht (HR 1,47; KI 0,84-2,57).
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Hypothese eines positiven Zusammenhangs zwischen einer häuslichen Exposition bei niederfrequenten Magnetfeldern und malignen hämatologischen Erkrankungen bei Erwachsenen nur für akute lymphatische Leukämie unterstützt wurde. Die Ergebnisse deuten eher auf ein vermindertes als auf ein erhöhtes Risiko für die meisten malignen hämatologischen Erkrankungen hin. Das leicht erhöhte Risiko für Gliom liefert keinen eindeutigen Hinweis auf ein Risiko für bösartigen Hirntumor im Zusammenhang mit der Exposition bei niederfrequenten Magnetfeldern.

Einschränkungen (lt. Autor)

Eine Einschränkung der Studie war die niedrige Fallzahl, vor allem bei der Untersuchung der einzelnen Krebs-Arten.

Studie gefördert durch

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