In einer in der Schweiz durchgeführten prospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, ob selbstberichtete körperliche Beschwerden bei Jugendlichen durch die Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Mobiltelefonen und drahtlosen Kommunikationsgeräten oder von anderen Nutzungsfaktoren beeinflusst werden.
Kopfschmerzen wurden mithilfe des Kopfschmerz-Stärke-Tests (HIT-6) erfasst. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsmangel und Erschöpfbarkeit wurden mit einer 4-Punkte-Likert-Skala erhoben. Körperliches Wohlbefinden wurde anhand von 5 Fragen des Kidscreen-52-Fragebogens erfasst.
Es wurden zwei Analysen durchgeführt: a) eine Querschnittsanalyse mit einem kombinierten Datensatz aus den Studienbeginn- und Follow-up-Daten und b) eine Kohorten-Analyse mit allen Teilnehmern ohne Symptom zu Studienbeginn, um zu untersuchen, ob das Auftreten des Symptoms mit der kumulierten Nutzung eines drahtlosen Kommunikationsgeräts oder mit den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern in Beziehung steht.
Weitere Ergebnisse der HERMES-Studie (Health Effects Related to Mobile phonE use in adolescentS) wurden zu Verhaltens-Problemen und Konzentrations-Vermögen von Roser et al. (2016), zur Gedächtnis-Leistung von Schoeni et al. (2015), zu körperlichen Beschwerden in der Nähe von Mobilfunkbasisstationen von Schoeni et al. (2016) und zu körperlichen Beschwerden im Zusammenhang mit Mobiltelefon-Nutzung von Schoeni et al. (2016)veröffentlicht.
Typ | Wert |
---|---|
Gesamtzahl | 439 |
Teilnehmerrate | 37 % |
Sowohl in der Querschnitts- als auch in der Kohortenanalyse schienen verschiedene Symptome mehr mit Nutzungsparametern zusammenzuhängen, die nur wenig mit der Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern in Verbindung stehen, beispielsweise die Anzahl der gesendeten Textnachrichten pro Tag (z.B. Müdigkeit: OR 1,81; KI 1,20-2,74 in der Querschnittsanalyse und OR 1,87; KI 1,04-3,38 in der Kohortenanalyse). Die Beschwerden hingen allgemein weniger oder gar nicht mit der Mobiltelefon-Anrufdauer und Parametern der elektromagnetischen Feld-Exposition zusammen.
Die Autoren schlussfolgerten, dass stärkere Zusammenhänge zwischen den selbstberichteten Symptomen bei Schweizer Jugendlichen und der Nutzung drahtloser Kommunikationsgeräte als für die elektromagnetischen Feld-Variablen beobachtet wurden. Dieses Ergebnis unterstützt nicht den kausalen Zusammenhang zwischen der Exposition bei hochfrequenten Feldern und gesundheitlichen Beschwerden bei Jugendlichen, sondern deutet daraufhin, dass andere Aspekte der starken Mediennutzung mit den Symptomen in Verbindung stehen.
Um diese Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.