In einer in der Schweiz durchgeführten Kohortenstudie wurde untersucht, ob das selbstberichtete allgemeine Wohlbefinden bei Jugendlichen durch die Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Mobilfunk-Basisstationen und Fernseh-und Rundfunksendern beeinträchtigt wird.
Es wurden drei Analysen durchgeführt:
1.) eine Querschnitts-Analyse mit dem kombinierten Datensatz der Studienbeginn- und Follow-up-Daten,
2.) eine Kohorten-Analyse mit allen Teilnehmern ohne ein bestimmtes Symptom zu Beginn der Studie, um zu untersuchen, ob ein neues Auftreten eines Symptoms mit der Expositions-Stärke bei Studienbeginn zusammenhängt und
3.) eine Veränderungsanalyse mit allen Teilnehmern ohne ein bestimmtes Symptom zu Beginn der Studie, um zu untersuchen, ob ein neues Auftreten eines Symptoms mit dem Anstieg der Exposition zwischen Studienbeginn und Follow-up zusammenhängt.
Weitere Ergebnisse der HERMES-Studie (Health Effects Related to Mobile phonE use in adolescentS) wurden zu Verhaltens-Problemen und Konzentrations-Vermögen von Roser et al. (2016), zur Gedächtnis-Leistung von Schoeni et al. (2015) und zu körperlichen Beschwerden im Zusammenhang mit Mobiltelefon-Nutzung von Schoeni et al. (2016) veröffentlicht.
Gruppe | Charakteristik |
---|---|
Referenzgruppe 1 | Exposition bei Fernseh-und Rundfunksendern: ≤ 50. Perzentil (niedrig) |
Gruppe 2 | Exposition bei Fernseh-und Rundfunksendern: > 50. - ≤ 75. Perzentil (mittel) |
Gruppe 3 | Exposition bei Fernseh-und Rundfunksendern: > 75. Perzentil (hoch) |
Referenzgruppe 4 | Exposition bei Mobilfunk-Basisstationen (downlink): ≤ 50. Perzentil (niedrig) |
Gruppe 5 | Exposition bei Mobilfunk-Basisstationen (downlink): > 50. - ≤ 75. Perzentil (mittel) |
Gruppe 6 | Exposition bei Mobilfunk-Basisstationen (downlink): > 75. Perzentil (hoch) |
Referenzgruppe 7 | Exposition insgesamt: ≤ 50. Perzentil (niedrig) |
Gruppe 8 | Exposition insgesamt: > 50. - ≤ 75. Perzentil (mittel) |
Gruppe 9 | Exposition insgesamt: > 75. Perzentil (hoch) |
Typ | Wert |
---|---|
Teilnehmerzahl | 439 |
Teilnehmerrate | 37 % |
Die Mittelwerte, Mediane und 75. Perzentile der Exposition betrugen für Fernseh- und Rundfunksendern jeweils 1,9 µW/m2, 1,0 µW/m2 und 2,8 µW/m2, für Mobilfunk-Basisstationen jeweils 14,4 µW/m2, 3,8 µW/m2 und 11,0 µW/m2 sowie für die gesamte Exposition jeweils 16,3 µW/m2, 5,8 µW/m2 und 13,4 µW/m2.
1.) Bei der kombinierten Querschnittsanalyse der Baseline- und Follow-up-Daten wurden keine Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Symptomen und der Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von festinstallierten Sendeanlagen beobachtet.
2.) In der Kohorten-Analyse wurden nur wenige signifikante Zusammenhänge gefunden, darunter ein erhöhtes Odds Ratio von 2,94 (KI 1,43-6.05) für Müdigkeit bei Teilnehmern in Gruppe 9 im Vergleich zur Referenzgruppe 7.
3.) In der Veränderungsanalyse wurde ein vermindertes Odds Ratio von 0,50 (KI 0,27-0,93) für Erschöpfbarkeit bei Teilnehmern mit einem Expositions-Anstieg zwischen Studienbeginn und Follow-up beobachtet.
Die Autoren schlussfolgerten, dass die Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von festinstallierten Sendeanlagen nicht konsistent mit selbstberichteten Symtpome bei Schweizer Jugendlichen zusammenhing. Die wenigen beobachteten Zusammenhänge sollten mit Vorsicht interpretiert werden und könnten Zufallsergebnisse sein.
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