Es sollten die Wirkungen einer Exposition junger Männer bei einem 900 MHz elektromagnetischen Feld vor dem Schlaf auf die Hirn-Aktivität während des Schlafes untersucht werden.
Die Studie zielte darauf ab, inter-individuelle Unterschiede und die intra-individuelle Stabilität von Wirkungen von gepulster Hochfrequenz-Befeldung auf das menschliche Schlaf-EEG zu untersuchen, da frühere Studien auffallende inter-individuelle Unterschiede erkennen ließen und die intra-individuelle Stabilität (d.h. die Reproduzierbarkeit von Wirkungen bei demselben Probanden) bisher nicht gut untersucht wurde.
Insgesamt nahmen 20 gesunde männliche Probanden an 4 Nacht-Sessions im Abstand von einer Woche teil (eine Nacht pro Woche am gleichen Wochentag). In 2 dieser Nächte wurden die Probanden bei dem elektromagnetischen Feld vor ihrer geplanten Schlafenszeit exponiert, in den anderen 2 Nächten wurden sie schein-exponiert. In einem randomisierten, doppelblinden Crossover-Studien-Design wurden die Probanden einem der beiden Expositions-Muster zugeteilt: Schein-Exposition/Exposition/Schein-Exposition/Exposition oder Exposition/Schein-Exposition/Exposition/Schein-Exposition. Nach der echten oder Schein-Exposition wurde den Probanden eine EEG-Kappe aufgesetzt, was zu einem 30-minütigen Zeitfenster zwischen dem Ende der Exposition und dem Beginn der Schlafaufzeichnung (Licht aus) führte.
Ein Teilnehmer wurde von der Auswertung aufgrund schlechter Schlaf- und EEG-Signal-Qualität ausgeschlossen, womit insgesamt 19 Probanden für die Bewertung übrig blieben.
Exposition | Parameter |
---|---|
Exposition 1:
900 MHz
Modulationsart:
gepulst
Expositionsdauer:
kontinuierlich für 30 Minuten (jeweils in 2 Sessions)
|
|
Frequenz | 900 MHz |
---|---|
Typ | |
Expositionsdauer | kontinuierlich für 30 Minuten (jeweils in 2 Sessions) |
Modulationsart | gepulst |
---|---|
Folgefrequenz | 2 Hz |
Zusatzinfo |
Scheitelfaktor von 4; höhere Oberschwingungen wurden durch Anlegen eines 20 Hz-Gaußschen Tiefpaßfilters an eine rechteckige Puls-Sequenz reduziert |
Expositionsquelle |
|
---|---|
Abstand zw. exponiertem Objekt und Expositionsquelle | 110 mm |
Aufbau | Eine laterale Patchantenne in einem Kunststoffbox-Gehäuse wurde verwendet, um die linke Hemisphäre des Kopfes zu exponieren; ein identisches Gehäuse wurde auf der rechten Seite angebracht, um eine Kenntnis der Exposition zu verhindern; das Expositions-System wurde vollständig computergesteuert |
Schein-Exposition | Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt. |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
SAR | 2 W/kg | räumlicher Mittelwert | geschätzt | 10 g | Spitzen-Wert für den gesamten Kopf |
SAR | 2,12 W/kg | räumlicher Mittelwert | geschätzt | 1 g | Spitzen-Wert für laterale Hirnrinde, ± 12% Standardabweichung |
SAR | 0,62 W/kg | - | geschätzt | - | für Thalamus, ± 35% Standardabweichung |
Leistung | 4 W | - | - | - | Strom-Einspeisung in die Antenne, ± 6% Standardabweichung |
Während des Nicht-REM-Schlafes war die Deltawellen-Thetawellen-Aktivität in mehreren frontal-zentralen Hirn-Regionen nach der Exposition im Vergleich zur Schein-Exposition signifikant erhöht. Diese Wirkung war jedoch bei denselben Probanden nicht reproduzierbar. Alle anderen Parameter zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen Expositions- und Schein-Expositions-Bedingungen und keine inter-individuellen oder intra-individuellen Korrelationen.
Die Autoren schlussfolgern, dass keine reproduzierbaren Wirkungen einer Exposition junger Männer bei einem 900 MHz elektromagnetischen Feld vor dem Schlaf auf die Hirn-Aktivität während des Schlafes gefunden wurden.
Um diese Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.