Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

Polluted places or polluted minds? An experimental sham-exposure study on background psychological factors of symptom formation in 'Idiophatic Environmental Intolerance attributed to electromagnetic fields' med./bio.

[Belastete Plätze oder belastete Gemüter? Eine experimentelle Schein-Expositions-Studie vor dem Hintergrund psychologischer Faktoren in der Symptom-Bildung der "idiopathischen Umwelt-Intoleranz, die elektromagnetischen Feldern zugeordnet wird"]

Veröffentlicht in: Int J Hyg Environ Health 2010; 213 (5): 387-394

Ziel der Studie (lt. Autor)

Das Ziel der Studie war zweifach: 1.) Es sollte die signifikante Rolle der Nocebo-Wirkung bei physischen Symptomen gezeigt werden, von denen in Zusammenhang mit elektromagnetischer Feld-Exposition berichtet wird (indem eine Schein-Exposition mit der Suggestion begleitet wird, es lägen schwache bzw. starke elektromagnetische Felder vor); 2.) Es sollten Nocebo-verbundene Persönlichkeits-Eigenschaften als psychologische Risikofaktoren für Elektrosensibilität untersucht werden.

Hintergrund/weitere Details

Es nahmen 40 gesunde Testpersonen (Studenten) teil.
Die Autoren stellten die Hypothese auf, dass von Teilnehmern mit einer höheren selbst-geschätzten Elektrosensibilität sowie bei dem vermuteten Vorhandensein stärkerer elektromagnetischer Felder über eine erhöhte Wahrnehmung von Symptomen berichtet wird sowie eine erhöhte Wahrnehmung einer Exposition empfunden wird. Zusätzlich wurde unterstellt, dass höhere Punktzahlen in der Somatisierung und somatosensorischen Verstärkung, eine erhöhte Ängstlichkeit während des Experiments und geringere Optimismus-Werte mit erhöhten Berichten über Symptome und einer erhöhten Selbsteinschätzung zur Elektrosensibilität korrelieren.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1:
  • nicht spezifiziert
Expositionsdauer: zweimal 10 Min.
-

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz
  • nicht spezifiziert
Typ
Expositionsdauer zweimal 10 Min.
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Aufbau test person sitting on a chair above Helmholtz coils which were only virtually connected to the power supply and therefore could not emit any field; test persons believed to be exposed to a weak field during the first 10 min and to a high intensity field for the last 10 min
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Parameter

Für diese Exposition sind keine Parameter spezifiziert.

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchtes Organsystem:
Untersuchungszeitpunkt:
  • vor der Befeldung
  • während der Befeldung
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Testpersonen mit höheren Werten bei der selbst-eingeschätzten Elektrosensibilität erwarteten und wiesen mehr Symptome auf. Die Suggestion einer stärkeren elektromagnetischen Feld-Exposition führte, im Vergleich zu der vermuteten schwächeren Exposition, zu höheren Punktzahlen bei den Symptomen und zu einer stärkeren Feld-Wahrnehmung. Die Punktzahlen zu den erlebten Symptomen korrelierten primär mit den Somatisierungs-Punktzahlen, wohingegen die Selbsteinschätzung der Elektrosensibilität mit den Punktzahlen der somatosensorischen Verstärkung korrelierten.
Insgesamt bestätigen die Ergebnisse, dass es eine beachtliche Nocebo-Wirkung bei den Symptom-Berichten in Verbindung mit elektromagnetischen 50 Hz-Feldern gibt. Elektrosensibilität scheint durch psychosoziale Faktoren gebildet zu werden, wie erhöhte Risikowahrnehmung und -Erwartungen, Selbst-Beobachtung, Somatisierung und somatosensorische Verstärkung.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

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