Um zu bestimmen, ob eine pränatale Hochfrequenz-Exposition zu einem gestörten Gedächtnis oder Verhalten nach der Geburt führt, machten die Autoren Untersuchungen zum Verhalten und zur Elektrophysiologie bei Mäusen, die in utero bei 800-1900 MHz Hochfrequenz-Befeldung durch Mobiltelefone exponiert waren.
39 trächtige Mäuse wurden für 9 oder 15 Stunden pro Tag (n=6) oder für 24 Stunden pro Tag (n=33) während der Gestations-Tage 1-17 exponiert. 42 Mäuse wurden schein-exponiert. Der Gedächtnis-Test wurde mit 161 Jungtieren (82 exponierte Mäuse und 79 Kontroll-Mäuse) durchgeführt. Der Licht-Dunkel-Box-Test (Angst/Hyperaktivität) wurde mit 141 Jungtieren durchgeführt (71 exponierte und 70 Kontroll-Mäuse) und der Step Down-Test (ängstliches Verhalten) mit 98 Mäusen (47 Exponierte, 51 Kontrollen).
Die elektrophysiologischen Messungen wurden anhand von koronalen kortikalen Schnitten durchgeführt, die aus dem präfrontalen Gebiet des Gehirns und aus dem ventralen medialen Hypothalamus von 3-4 Wochen-alten Mäusen präpariert wurden (n=9-14).
exposure group I: 33 pregnant mice (24 hours/day) exposure group II: 6 pregnant mice (9 or 15 hours/day) control group: 42 pregnant mice (0 hours/day)
Frequenz | 800–1.900 MHz |
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Typ | |
Expositionsdauer | kontinuierlich für 0, 9, 15 oder 24 Studen/Tag an Tag 1-17 der Gestation |
Expositionsquelle | |
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Abstand zw. exponiertem Objekt und Expositionsquelle | 4,5 cm |
Kammer | 13 experimental cages and 14 control cages, each holding 3 female mice and 1 male mouse |
Aufbau | phones positioned above each cage over feeding bottle area at a distance of 4.5-22.3 cm from each mouse (depending on location of animals within cage); phones in muted, uninterrupted active call mode for the whole duration of the experiment |
Schein-Exposition | Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt. |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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SAR | 1,6 W/kg | - | - | - | - |
Die verschiedenen Tests deckten auf, dass die Mäuse, die in utero exponiert wurden, hyperaktiv waren, ein beeinträchtigtes Gedächtnis und verminderte Angst hatten. Die Aufzeichnung der Miniatur-exzitatorischen postsynaptischen Potenziale (EPSP) deckten auf, dass diese Verhaltens-Veränderungen aufgrund einer veränderten neuronalen Programmierung zustande kamen. Die exponierten Mäusen wiesen eine Expositions-Dauer-abhängige beeinträchtigte glutamaterge synaptische Übertragung an den Pyramidenzellen der Schicht V des präfrontalen Kortex auf (d.h. die synaptische Wirkungskraft der glutamatergen Übertragung nahm ab) und die Wirkungen waren nicht auf den Kortex beschränkt (die Wirkung wurde ebenfalls im ventralen medialen Hypothalamus gefunden).
Der Corticosteron-Gehalt der exponierten Muttertiere war nicht signifikant unterschiedlich zu dem der Kontroll-Weibchen, was Stress der Muttertiere als Quelle für die beobachteten Unterschiede im Verhalten und in der Elektrophysiologie der Jungtiere ausschließt.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine fötale Exposition bei 800-1900 MHz von Mobiltelefonen zu Veränderungen im Verhalten und in der Neurophysiologie führt, die bis zum Erwachsenenalter andauern. Weitere Experimente werden benötigt, um das Risiko einer Exposition während der Schwangerschaft abzuklären.
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