Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

Mega-experiments on the carcinogenicity of Extremely Low Frequency Magnetic Fields (ELFMF) on Sprague-Dawley rats exposed from fetal life until spontaneous death: plan of the project and early results on mammary carcinogenesis med./bio.

[Mega-Experiment zur Karzinogenität extrem niederfrequenter Magnetfelder (ELFMF) bei Sprague-Dawley-Ratten, die vom Fötus bis zum spontanen Tod exponiert wurden: Projektplan und erste Ergebnisse der Säugetier-Karzinogenese]

Veröffentlicht in: Giuliani L, Soffritti M: Non-thermal effects and mechanisms of interaction between electromagnetic fields and living matter. Mattioli 1885, 2010: S. 219-234; ISBN 978-88-6261-166-4

Ziel der Studie (lt. Autor)

Im Jahr 2002 hob das Ramazzini-Institut (Italien) ein Forschungsprojekt aus der Taufe, um die potenziellen karzinogenen Wirkungen von Netzfrequenz-Magnetfeldern bei Ratten zu untersuchen, die von Beginn ihres pränatalen Lebens bis zum spontanen Tod bei sinusförmigen 50 Hz-Magnetfeldern verschiedener Stärken oder in Verbindung mit anderen Substanzen exponiert wurden. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Experimente geplant.
Im vorliegenden Bericht wird das Design dieses umfassenden Projektes und erste Ergebnisse vorgestellt, die die karzinogenen Wirkungen von 50 Hz-Magnetfeldern und schwachen Dosen Gammastrahlung auf die Brustdrüse bei weiblichen Ratten betreffen (in der EMF-Portal-Extraktion werden nur die experimentellen Daten der kokarzinogenen Wirkungen gezeigt).

Hintergrund/weitere Details

Im gesamten Megaexperiment wurden 2100 Eltern-Ratten und 7133 Nachkommen eingeschlossen.
Im vorliegenden Experiment wurden 2181 Ratten (1086 Weibchen, 1095 Männchen) in fünf Gruppen exponiert: 1000 µT-Exposition + Gammastrahlung (zugeführt im Alter von 6 Wochen; n=222), 2) 20 µT-Exposition + Gammastrahlung (n=212), 3) 1000 µT Exposition alleine (n=523), 4) Gammastrahlung alleine (n=223), 5) Kontrollgruppe (n=1001). Die Exposition begann während des fötalen Lebens (12. Tag der Trächtigkeit). Nach der Entwöhnung wurden die Eltern-Tiere getötet. Die Exposition der Nachkommen dauerte bis zu ihrem natürlichen Tod.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 50 Hz
Expositionsdauer: kontinuierlich für 19 h/Tag vom 12. Tag nach der Befruchtung (Trächtigkeit) bis zum spontanen Tod der Nachkommen

Allgemeine Informationen

rats were treated in five groups: i) 1000 µT EMF exposure + 10 rads gamma radiation at the age of 6 weeks ii) 20 µT EMF exposure + 10 rads gamma radiation at the age of 6 weeks iii) 1000 µT EMF exposure iv) 10 rads gamma radiation at the age of 6 weeks v) control group (sham exposure)

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 50 Hz
Typ
Signalform
  • sinusoidal
Polarisation
Expositionsdauer kontinuierlich für 19 h/Tag vom 12. Tag nach der Befruchtung (Trächtigkeit) bis zum spontanen Tod der Nachkommen
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Aufbau toroidal shaped exposure device consisting of 24 coils, each made of three turns of insulated copper cable wound on an aluminum superstructure composed of two insulated parts; wooden support structure for allocation of the rat cages placed inside the exposure system; 5 rats per 41 cm x 25 cm x 15 cm polycarbonate cage with a cover of non-magnetic metal; 500 rats per exposure system
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
magnetische Flussdichte 20 µT - gemessen - -
magnetische Flussdichte 1.000 µT - gemessen - -

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchungszeitpunkt:
  • während der Befeldung
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Im Vergleich zur Kontrollgruppe, der alleinigen Gammastrahlungs- oder 1000 µT-Magnetfeld-Exposition erhöhte die Ko-Exposition bei dem Magnetfeld und der Gammastrahlung die Inzidenz von Knoten in der Brust und beschleunigte den Beginn solcher Läsionen. Nicht alle ertasteten Knoten wurden als Brustdrüsen-Läsionen bestätigt und kleine Läsionen könnten bei den klinischen Kontrollen übersehen worden sein.
Wie mit Hilfe der Nekropsie-Daten gezeigt wurde, wurde bei den Weibchen, die bei "1000 µT Magnetfeld plus Gammastrahlung" exponiert wurden, im Vergleich zu allen anderen Gruppen, eine erhöhte, aber nicht signifikante Inzidenz der Tiere beobachtet, die Fibroadenome trugen. Eine "1000 µT Magnetfeld plus Gammastrahlung"-Exposition verursachte zudem einen signifikanten Anstieg der Inzidenz der Brust-Adenokarzinome.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass diese Ergebnisse zum ersten Mal zeigen, dass eine lebenslängliche Exposition bei einem 50 Hz-Netzfrequenz-Magnetfeld, beginnend mit dem pränatalen Leben, kombiniert mit der Exposition bei einer gut bekannten karzinogenen Substanz (Gammastrahlung) ein signifiant erhöhtes Risiko für bösartige Tumoren (Brustkrebs) in weiblichen Ratten induziert.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

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