Ziel der Studie war es, die kombinierten Wirkungen von zwei möglichen Stress-Quellen für Honigbienen, nämlich Pestizide und elektrische und magnetische Felder, in einem Feldversuch zu untersuchen.
Mehrfachstress-Belastungen gelten als die wahrscheinlichste Ursache für den Rückgang der Honigbienen.
Es wurden drei Versuchsstandorte ausgewählt: ein Kontrollstandort fernab von direkten anthropogenen Stressquellen, ein Pestizid-Stress-Standort und ein Mehrfachstress-Standort, bei dem zur Pestizid-Belastung noch die elektrischen und magnetischen Felder einer Hochspannungsleitung hinzukamen. Der Abstand zwischen den beiden Orten betrug etwa 300 m (nahe genug, um durch die Futtersuche der gleichen Pestizid-Belastung ausgesetzt zu sein, aber weit genug entfernt, um unterschiedlich bei den elektrischen und magnetischen Feldern exponiert worden zu sein). An jedem Versuchsstandort (Kontrolle, Pestizid- und Mehrfachstress) wurden vier Honigbienen-Völker eingesetzt. Die Bienenstöcke wurden ein Jahr lang wöchentlich beobachtet.
Exposition | Parameter |
---|---|
Exposition 1:
50 Hz
Expositionsdauer:
kontinuierlich
|
|
Frequenz | 50 Hz |
---|---|
Typ | |
Expositionsdauer | kontinuierlich |
Expositionsquelle |
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Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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elektrische Feldstärke | 1.250 V/m | - | - | - | in Höhe des Bienenstocks unterhalb der Hochspannungsleitung |
magnetische Flussdichte | 1,49 µT | Mittelwert | - | - | ± 0.65 µT (Standardabweichung) |
magnetische Flussdichte | 2,43 µT | - | - | - | Mittel des täglichen Peaks ± 0.97 µT (Standardabweichung) |
Die Daten zeigten, dass der Gesundheitszustand der Bienen an dem Standort mit Mehrfachbelastung (Pestizid-Exposition und Exposition gegenüber elektrischen und magnetischen Feldern) am schlechtesten war, da nur noch ein Volk von den vier zu Beginn vorhandenen Bienenvölkern überlebte. An diesem Standort wurde ein komplexes Bild negativer Wirkungen beobachtet, wie z. B. das Auftreten von Krankheiten (Amerikanische Faulbrut), eine höhere Sterblichkeit, Verhaltensänderungen (Königinnenwechsel, übermäßige Honigeinlagerung) und biochemische Anomalien (höhere Enzymaktivität der alkalischen Phosphatase am Ende der Saison).
Auch wenn es in dieser Studie nicht möglich war, die synergistischen oder additiven Wirkungen der Mehrfachstress-Bedingungen zu testen, da der Einzelstress nur mit Pestiziden untersucht wurde, vermuten die Autoren, dass zumindest additive Wirkungen für die untersuchten Mehrfachstress-Bedingungen definiert werden können.
Zusammenfassend deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Mehrfachstress-Bedingung biochemische, physiologische und Verhaltensänderungen hervorrufen konnte, die das Überleben der Bienenvölker ernsthaft gefährdeten.
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