Studientyp: Epidemiologische Studie (Beobachtungsstudie)

Exposure to Radio-Frequency Electromagnetic Fields From Broadcast Transmitters and Risk of Childhood Cancer: A Census-based Cohort Study epidem.

[Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Rundfunk-Sendern und das Krebs-Risiko im Kindesalter: eine auf einer Volkszählung basierende Kohortenstudie]

Veröffentlicht in: Am J Epidemiol 2014; 179 (7): 843-851

Ziel der Studie (lt. Autor)

In einer Kohortenstudie in der Schweiz wurde der Zusammenhang zwischen hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Rundfunk-Sendern und Krebs im Kindesalter, vor allem Kinderleukämie und Zentralnervensystem-Tumor, untersucht.

Weitere Details

Zwei Vorgehensweisen wurden für die Analyse der Daten angewendet: eine Ereignis-Zeit-Analyse und eine Analyse der Inzidenz-Rate. In die Ereignis-Zeit-Analyse wurden Kinder bis zu 15 Jahre einschließlich, die zum Zeitpunkt der Volkszählung im Jahr 2000 in der Schweiz lebten, eingeschlossen. Der Zeitraum unter Risiko begann am Tag der Volkszählung und dauerte bis zum Diagnosedatum, Tod, Auswanderung, dem 16. Geburtstag des Kindes oder am 31.12.2008, je nachdem, was zuerst auftrat. Bei der Analyse der Inzidenz-Rate war kein Abgleich zwischen dem Kinder-Krebsregister der Schweiz und der Schweizer Kohorte notwendig. Hierbei wurden alle beim Kinder-Krebsregister registrierten Kinder, bei denen Krebs-Diagnose zwischen Januar 1985 und Dezember 2008 gestellt wurde und die zum Zeitpunkt der Diagnose in der Schweiz wohnten, berücksichtigt.

Endpunkt/Art der Risikoabschätzung

Art der Abschätzung: (Hazard-Rate, Inzidenz-Rate)

Exposition

Abschätzung

Expositionsgruppen

Gruppe Charakteristik
Referenzgruppe 1 Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Rundfunk-Sendern: < 0,05 V/m
Gruppe 2 Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Rundfunk-Sendern: 0,05 - 0,2 V/m
Gruppe 3 Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Rundfunk-Sendern: > 0,2 V/m

Population

Studiengröße

Typ Wert
Gesamtzahl 1.332.944
Anzahl geeignet 1.287.354
Sonstiges:

7.627.646 Personenjahre

Statistische Analysemethode: (Anpassung: )

Ergebnisse (lt. Autor)

Elf Prozent aller Kinder waren bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern mit einer elektrischen Feldstärke zwischen 0,05 und 2,0 V/m exponiert und 4% über 2,0 V/m. Von der gesamten Studienpopulation lebten 51% innerhalb des modellierten Gebiets.
Auf der Basis von 997 Kindern mit Krebs betrugen die adjustierten Hazard-Raten für alle Krebs-Arten 1,03 (KI 0,74-1,43), für Kinderleukämie 0,55 (KI 0,26-1,19) und für Zentralnervensystem-Tumor 1,68 (KI 0,98-2,91) in der Ereignis-Zeit-Analyse in der höchsten Expositions-Kategorie (> 0.2 V/m) im Vergleich zu der Referenz-Kategorie. Die Ergebnisse der Analyse der Inzidenz-Rate, die auf 4246 Kindern mit Krebs beruhen, waren für alle Krebs-Arten und Kinderleukämie ähnlich, wiesen jedoch nicht ein Risiko für Zentralnervensystem-Tumor auf (Inzidenzrate 1,03; KI 0,73-1,46).
Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass die Ergebnisse der vorliegenden Studie nicht auf einen Zusammenhang zwischen der Exposition bei hochfrequenten elektromagnetischen Feldern von Rundfunk-Sendern und dem Risiko für Kinderleukämie hinwiesen. Die Ergebnisse für Zentralnervensystem-Tumoren waren weniger konsistent, aber die umfassendere Analyse zeigte keinen Zusammenhang auf.

Studie gefördert durch

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