Es sollte untersucht werden, ob bei Mäusen, die vorab bei 900 MHz Hochfrequenz-Feldern exponiert wurden, eine adaptive Reaktion induziert werden kann und es sollte die optimale Leistungsstärke für die Hochfrequenz-Vorab-Exposition bestimmt werden, um einen deutlichen "Schutz" vor einem durch nachfolgende ionisierende Strahlung-induzierten Schaden zu bewirken.
Für das Überlebens-Experiment wurden insgesamt 140 Mäuse in die folgenden fünf Gruppen aufgeteilt (jede Gruppe n=28): 1) 8 Gy Gammastrahlung alleine (letale Dosis), 2) Hochfrequenz-Exposition bei 12 µW/cm² + Gammastrahlung an Tag 15 nach der letzten Exposition, 3) Hochfrequenz-Exposition bei 120 µW/cm² + Gammastrahlung an Tag 15, 4) Hochfrequenz-Exposition bei 1200 µW/cm² + Gammastrahlung an Tag 15, 5) Positivkontrolle (Behandlung mit Antioxidationsmittel (Amifostin) + Gammastrahlung.
Für alle anderen Experimente wurden 144 Tiere in die folgenden Gruppen aufgeteilt (jede Gruppe n=12): 1) drei Gruppen nicht-exponierter Kontrollen, 2) 8 Gy Gammastrahlung (letale Dosis; für die Bestimmung der Organ-Gewichte) oder zwei Gruppen mit 5 Gy Gammastrahlung (für alle anderen Experimente) an Tag 15, 3) drei Gruppen zu je 120 µW/cm² Hochfrequenz-Exposition (für alle Experimente), 4) eine Gruppe mit 120 µW/cm² Hochfrequenz-Exposition + 8 Gy Gammastrahlung (letale Dosis; für Organ-Gewichts-Bestimmung) oder zwei Gruppen zu je 120 µW/cm² Hochfrequenz-Exposition + 5 Gy Gammastrahlung (Koloniebildungseinheiten im Knochenmark und Genexpression) an Tag 15.
Zusätzlich wurden für die Bewertung der Koloniebildungseinheiten in der Milz von letal bestrahlten "Empfänger"-Mäusen 12 Spender-Mäuse eingeteilt in (jede Gruppe n=3): 1) eine unexponierte Kontrollgruppe, 2) 5 Gy Gammastrahlungs-Gruppe, 3) Gruppe mit 120 µW/cm² Hochfrequenz-Exposition und 4) Gruppe mit 120 µW/cm² Hochfrequenz-Exposition + 5 Gy Gammastrahlung. Nach der Gammabestrahlung wurden die Mäuse getötet, die kernigen Zellen des Knochenmarks gesammelt, gepoolt für jede Gruppe und in die Schwanz-Vene von "Empfänger"-Mäusen injiziert (jede Gruppe n=10). Die Empfänger-Mäuse wurden bei einer letalen Dosis von 8.5 Gy Gammastrahlung 4-6 h vor Injektion der Knochenmarks-Zellen exponiert.
Exposition | Parameter |
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Exposition 1:
900 MHz
Modulationsart:
CW
Expositionsdauer:
kontinuierlich für 1 h/Tag an 14 Tagen
Überlebens-Experiment
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Exposition 2:
900 MHz
Modulationsart:
CW
Expositionsdauer:
kontinuierlich für 1 h/Tag an 14 Tagen
alle anderen Experimente
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For the survival experiments animals were divided into five groups: i) 8.0 Gy gamma radiation on day 15 ii) 12 µW/cm² RF exposure + 8.0 Gy gamma radiation on day 15 iii) 120 µW/cm² RF exposure + 8.0 Gy gamma radiation on day 15 iv) 1200 µW/cm² RF exposure + 8.0 Gy gamma radiation on day 15 v) 500 ng/ml Amifostine + 8.0 Gy gamma radiation on day 15 For all other experiments animals were divided into four groups: i) unexposed control ii) 8.0 Gy gamma radiation (for organ weight) or 5.0 Gy gamma radiation (for all other experiments) on day 15 iii) 120 µW/cm² RF exposure iv) 120 µW/cm² RF exposure + 8.0 Gy gamma radiation (for organ weight) or 5.0 Gy gamma radiation (for all other experiments) on day 15
Frequenz | 900 MHz |
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Typ | |
Expositionsdauer | kontinuierlich für 1 h/Tag an 14 Tagen |
Zusatzinfo | Überlebens-Experiment |
Zusatzinfo | horizontally polarized |
Modulationsart | CW |
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Expositionsquelle | |
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Kammer | 5.67 m long, 2.83 m wide and 2.07 m high GTEM cell as exposure chamber |
Aufbau | signal fed through an antenna into the GTEM cell; single mouse placed in a plastic box; boxes positioned on a 1 m high table at the location inside the GTEM cell where the desired power density was measured |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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Leistungsflussdichte | 12 µW/cm² | - | gemessen | - | - |
Leistungsflussdichte | 120 µW/cm² | - | gemessen | - | - |
Leistungsflussdichte | 1.200 µW/cm² | - | gemessen | - | - |
SAR | 5,48 mW/kg | - | berechnet | Ganzkörper | für 12 µW/cm² |
SAR | 54,8 mW/kg | - | berechnet | Ganzkörper | für 120 µW/cm² |
SAR | 548 mW/kg | - | berechnet | Ganzkörper | für 1200 µW/cm² |
Frequenz | 900 MHz |
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Typ | |
Expositionsdauer | kontinuierlich für 1 h/Tag an 14 Tagen |
Zusatzinfo | alle anderen Experimente |
Zusatzinfo | horizontally polarized |
Modulationsart | CW |
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Expositionsquelle |
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Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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Leistungsflussdichte | 120 µW/cm² | - | gemessen | - | - |
SAR | 54,8 mW/kg | - | berechnet | Ganzkörper | - |
Die Daten deuteten auf signifikante Erhöhungen der Überlebenszeit, der Gewichte von Milz und Thymus, der Anzahl der Koloniebildungseinheiten im Knochenmark und der Milz letal-bestrahlter Empfänger-Mäuse sowie auf eine Verminderung im hämatopoetischen Gewebe-Schaden bei den Mäusen hin, die vor der Gammabestrahlung mit Hochfrequenz (120 µW/cm²) exponiert wurden (im Vergleich zu solchen, die bei Gammastrahlung alleine exponiert wurden). Dies wurde von einer signifikant erhöhten Expression der Zellzyklus-verbundenen Gene (verschiedene Zykline) in den hämatopoetischen Zellen begleitet. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die 120 µW/cm² Leistungsstärke bei 900 MHz Hochfrequenz-Vorab-Exposition ausreichend und optimal war, um zu maximalem Schutz vor hämatopoetischem Gewebe-Schaden zu führen, der durch eine nachfolgende Exposition bei Gammastrahlung induziert wurde.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine Vor-Exposition von Mäusen bei 900 MHz-Hochfrequenz-Feldern zu einer signifikanten Verminderung im hämatopoetischen Schaden führte, der durch die nachfolgende Exposition bei ionisierender Strahlung verursacht wurde. Das Phänomen scheint einer "adaptiven Reaktion", die in der Literatur beschrieben wird, ähnlich zu sein.
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