Es sollten frühere Ergebnisse zu den Wirkungen einer 2450 MHz-Mikrowellen-Exposition auf immunologische Prozesse und die Teratologie bei Ratten überprüft werden.
Eine Reihe sowjetischer Studien aus den Jahren 1974-1986 (Vinogradov et al. 1974, Vinogradov et al. 1975, Shandala et al. 1983, Vinogradov et al. 1985, Vinogradov and Naumenko 1986, Shandala and Vinogradov 1982) beschäftigte sich mit den Wirkungen auf das Immunsystem von Ratten, die bei hochfrequenten Feldern bei 2375 MHz (0.1-10 W/m²) exponiert wurden. Da die Ergebnisse dieser Studien teilweise als Grundlage für die eingeführten Expositions-Grenzwerte der früheren USSR dienten, wurde es als notwendig erachtet, unter Nutzung moderner dosimetrischer u. biologischer Methoden, Bestätigungsstudien durchzuführen.
In den früheren Studien wurde berichtet, dass eine Hochfrequenz-Exposition die antigene Struktur von Hirn-Gewebe zerstört und Unterschiede in den Immunreaktionen induzierte. Zudem zeigten die Studien, dass das Blut-Serum befeldeter Ratten, das am 10. Tag der Trächtigkeit in unversehrte, nicht-exponierte weibliche Ratten injiziert wurde, zu einer erhöhten Embryo-Mortalität nach Einnistung führte und zu vermindertem Körpergewicht und geringeren Größen der Föten.
Für die Immunologie wurde das Blut von 48 Ratten untersucht (16 Ratten/Gruppe: schein-exponiert, exponiert, Käfigkontrolle): 7 Tage nach Exposition von 5 Ratten und an Tag 14 von 11 Ratten.
Für die teratologischen Experimente wurden die Seren von 11 Ratten (14 Tage nach Exposition) präpariert. Seren aus exponierten und schein-exponierten Ratten wurden am 10. Tag der Trächtigkeit zwei Gruppen (je n=20) weiblicher Ratten verabreicht. Eine dritte Gruppe trächtiger Ratten erhielt keine Behandlung (Kontroll-Gruppe).
Exposition | Parameter |
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Exposition 1:
2.450 MHz
Expositionsdauer:
kontinuierlich für 7 h/Tag, 5 Tage/Woche während 30 Tagen
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Frequenz | 2.450 MHz |
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Typ | |
Charakteristik | |
Polarisation |
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Expositionsdauer | kontinuierlich für 7 h/Tag, 5 Tage/Woche während 30 Tagen |
Zusatzinfo | +/- 50 MHz |
Expositionsquelle |
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Abstand zw. exponiertem Objekt und Expositionsquelle | 2,35 m |
Kammer | 6 m x 3 m x 3.5 m anechoic chamber with walls, floor and ceiling covered with 0.05 m high ferrite-based pyramidal RF-absorber elements; outer walls of the chamber covered with welded steel sheets; antenna mounted on a bracket made of plastic and wood above the chamber's floor |
Aufbau | 16 cages made of Plexiglas and PVC arranged in a ring inside the chamber with one rat per cage; ring of cages placed on 0.18 m high styrofoam stands |
Schein-Exposition | Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt. |
Zusatzinfo | chamber 1 for the sham-exposed animals was 10 m x 3 m x 3.5 m, and chamber 2 for RF-exposed animals was 6 m x 3 m x 3.5 m; to make the chambers visually the same size, a black opaque curtain was put in chamber 1 |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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SAR | 0,16 W/kg | - | geschätzt | Ganzkörper | bei 5 W/m² |
SAR | 0,16 W/kg | Mittelwert über Masse | geschätzt | Gehirn | - |
SAR | 9,9 W/kg | Spitzenwert | berechnet | Teilkörper | Haut des Schwanzes |
SAR | 1 W/kg | Spitzenwert | berechnet | Gehirn | - |
Leistungsflussdichte | 4,95 W/m² | Mittelwert über Zeit | gemessen | - | 3,12 W/m² - 7,82 W/m² im geometrischen Mittelpunkt der Käfige 0,22 m über dem Boden ohneTiere und Käfige gemessen |
Leistung | 71 W | - | gemessen | - | +/- 7,3 W Antennen-Eingangsleistung |
Leistungsflussdichte | 5 W/m² | - | gemessen | - | eingestrahlte Leistung im Käfig |
Die Ergebnisse der immunologischen Untersuchung bestätigten teilweise die Ergebnisse der sowjetischen Forscher-Gruppe zur möglichen Induktion von Autoimmun-Reaktionen (Anstieg der Antikörper gegen Antigene im Gehirn der exponierten Gruppe am 14. Tag nach der Exposition) und deuteten auf Stress-Reaktionen durch die Hochfrequenz-Exposition an Tag 7 nach Exposition hin (angezeigt durch einen Anstieg im Gehalt Aminosäure-gebundener Stickoxid-Verbindungen sowie von Lipiden, einschließlich nicht-gesättigter Fettsäuren mit kurzen Ketten und ihren Oxidations-Produkten).
Die Ergebnisse auf die pränatale Entwicklung der Nachkommen deuteten auf mögliche nachteilige Wirkungen des Blut-Serums exponierter Ratten auf die Trächtigkeit und die embryo-fötale Entwicklung in den Ratten hin. Dies stimmt auch mit den früheren Ergebnissen von Shandala and Vinogradov (1982) überein. Die vorliegende Studie zeigte eine höhere insgesamte in utero Mortalität (gepoolte Daten von den Tagen 15 und 20 der Trächtigkeit) der Ratten an, denen Blut-Serum exponierter Tiere injiziert wurde (55.6±.4.0%) als bei den Ratten, denen Serum schein-exponierter Tiere (11.7±.3.3%) injiziert wurde.
Die Anwendung dieser Ergebnisse bei der Entwicklung von Expositions-Standards ist begrenzt.
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