Es wurde eine Fall-Kontroll-Studie in Österreich durchgeführt, um zu untersuchen, ob die Nutzung von Mobiltelefonen das Risiko von Tinnitus erhöht.
Die Energie des Mobiltelefons wird vorwiegend von der Kopfseite absorbiert, an die das Mobiltelefon währends des Anrufes gehalten wird. Deshalb wurde die Lateralität der Mobiltelefon-Nutzung und Tinnitus untersucht, d.h. ob das Mobiltelefon an dieselbe Seite des Kopfes gehalten wurde, an der später der Tinnitus auftrat (ipsilateral) oder an die gegenüberliegenden Seite (kontralateral). Da nur wenige Teilnehmer ihr Mobiltelefon ausschließlich an einer Kopfseite benutzten, wurde die Nutzung von jedem Teilnehmer in einen ipsilateralen und einen kontralateralen Anteil aufgeteilt.
Gruppe | Charakteristik |
---|---|
Referenzgruppe 1 | Mobiltelefon-Nutzung, ipsilateral: nie |
Gruppe 2 | Mobiltelefon-Nutzung, ipsilateral: ja |
Referenzgruppe 3 | Mobiltelefon-Nutzung, kontralateral: nie |
Gruppe 4 | Mobiltelefon-Nutzung, kontralateral: ja |
Referenzgruppe 5 | Mobiltelefon-Nutzung, insgesamt: nie |
Gruppe 6 | Mobiltelefon-Nutzung, insgesamt: ja |
Gruppe 7 | durchschnittliche Dauer der Mobiltelefon-Nutzung, ipsilateral: < 10 min/Tag |
Gruppe 8 | durchschnittliche Dauer der Mobiltelefon-Nutzung, ipsilateral: ≥ 10 min/Tag |
Gruppe 9 | durchschnittliche Dauer der Mobiltelefon-Nutzung, kontralateral: < 10 min/Tag |
Gruppe 10 | durchschnittliche Dauer der Mobiltelefon-Nutzung, kontralateral: ≥ 10 min/Tag |
Gruppe 11 | durchschnittliche Dauer der Mobiltelefon-Nutzung, insgesamt: < 10 min/Tag |
Gruppe 12 | durchschnittliche Dauer der Mobiltelefon-Nutzung, insgesamt: ≥ 10 min/Tag |
Gruppe 13 | Gesamtdauer der Mobiltelefon-Nutzung, ipsilateral: < 160 h |
Gruppe 14 | Gesamtdauer der Mobiltelefon-Nutzung, ipsilateral: ≥ 160 h |
Gruppe 15 | Gesamtdauer der Mobiltelefon-Nutzung, kontralateral: < 160 h |
Gruppe 16 | Gesamtdauer der Mobiltelefon-Nutzung, kontralateral: ≥ 160 h |
Gruppe 17 | Gesamtdauer der Mobiltelefon-Nutzung, insgesamt: < 160 h |
Gruppe 18 | Gesamtdauer der Mobiltelefon-Nutzung, insgesamt: ≥ 160 h |
Gruppe 19 | Gesamtzahl der Telefonate, Mobiltelefon-Nutzung ipsilateral: < 4000 |
Gruppe 20 | Gesamtzahl der Telefonate, Mobiltelefon-Nutzung ipsilateral: ≥ 4000 |
Gruppe 21 | Gesamtzahl der Telefonate, Mobiltelefon-Nutzung kontralateral: < 4000 |
Gruppe 22 | Gesamtzahl der Telefonate, Mobiltelefon-Nutzung kontralateral: ≥ 4000 |
Gruppe 23 | Gesamtzahl der Telefonate, Mobiltelefon-Nutzung insgesamt: < 4000 |
Gruppe 24 | Gesamtzahl der Telefonate, Mobiltelefon-Nutzung insgesamt: ≥ 4000 |
Gruppe 25 | Mobiltelefon-Nutzung ipsilateral: keine oder < 1 Jahr |
Gruppe 26 | Mobiltelefon-Nutzung ipsilateral: 1 - 3 Jahre |
Gruppe 27 | Mobiltelefon-Nutzung ipsilateral: ≥ 4 Jahre |
Gruppe 28 | Mobiltelefon-Nutzung kontralateral: keine oder < 1 Jahr |
Gruppe 29 | Mobiltelefon-Nutzung kontralateral: 1 - 3 Jahre |
Gruppe 30 | Mobiltelefon-Nutzung kontralateral: ≥ 4 Jahre |
Gruppe 31 | Mobiltelefon-Nutzung insgesamt: keine oder < 1 Jahr |
Gruppe 32 | Mobiltelefon-Nutzung insgesamt: 1 - 3 Jahre |
Gruppe 33 | Mobiltelefon-Nutzung insgesamt: ≥ 4 Jahre |
Fälle | Kontrollen | |
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Teilnehmerzahl | 100 | 100 |
Insgesamt wurde kein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für Mobiltelefon-Nutzung und Tinnitus in den Untergruppen beobachtet, außer für die Untergruppe der ipsilateralen Nutzung 4 Jahre oder länger (OR 1,95; KI 1,00-3,80). Die Autoren schlussfolgerten, dass häufige und lange andauernde Nutzung eines Mobiltelefons mit Tinnitus in Zusammenhang stehen könnte.
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