Eine frühere Studie zeigte, dass die Exposition bei nichtthermischen elektromagnetischen Mikrowellen-Feldern bei 1.95 GHz, eine Frequenz der mobilen Kommunikation, die Rückfaltungs-Kinetik eukaryontischer Proteine beeinflusst (siehe Publikation 11255).
Auf dieser Basis haben die Autoren die nichtthermischen in vivo-Wirkungen eines elektromagnetischen Mikrowellen-Feldes auf die Apoptose menschlicher Krebs-Zellen der Epidermis untersucht.
Es wurden die Regulierung der Expression, die Aktivität und der Proteasom-abhängige Abbau der Komponenten des Ras --> Erk- und Akt-abhängigen Überlebens-Signalwegs untersucht, der durch das elektromagnetische Feld induziert wird. Ras --> Erk (extrazelluläre Signal-regulierte Kinase)-abhängiger Signaltransduktions-Weg: beteiligt an der Regulation sowohl der Proliferation als auch der Apoptose. Akt: Ein anderer wichtiger anti-apoptotischer Signalweg (Akt kann begleitend oder unabhängig vom Ras --> Erk-1/-2-Signal aktiviert werden).
Schließlich wurde die Rolle des HSP90/Multi-Chaperon-abhängigen Multi-Chaperon-Komplexes bei der Regulation der Expression und Aktivität des anti-apoptotischen Signalwegs Ras und Raf-1 und ihres zugehörigen Überlebens-Signalwegs, der durch das elektromagnetische Mikrowellen-Feld induziert wird, untersucht.
Viele HSPs bilden Komplexe, die als Chaperone fungieren und andere Proteine binden (sogenannte Client-Proteine). Diese Komplexe spielen eine regulatorische Rolle beim "Schicksal" von Proteinen. HSP90 arbeitet zusammen mit anderen Chaperonen an der Reifung und Faltung sowie, durch Bildung des HSP90/Multi-Chaperon-Komplexes, beim Transport und der Funktion ihrer Client-Proteine (z.B. c-Raf, Ras; Mek). Die Funktion und Stabilität eingiger Proteinkinasen (einschließlich Raf-1) ist abhängig von HSP90/Multi-Chaperon. Dies ist wahrscheinlich der Weg, auf dem HSP90/Multi-Chaperon an der Regulation apoptotischer Prozesse beteiligt ist. Die HSP90 Client-Proteine Raf-1 und Mek sind Komponenten des Erk-abhängigen Signaltransduktions-Wegs.
Exposition | Parameter |
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Exposition 1:
1,95 GHz
Expositionsdauer:
kontinuierlich für 1, 2 und 3 h oder für 48 h
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Frequenz | 1,95 GHz |
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Typ | |
Charakteristik |
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Expositionsdauer | kontinuierlich für 1, 2 und 3 h oder für 48 h |
Modulationsart | nicht spezifiziert |
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Expositionsquelle |
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Kammer | thermostated at 37°C |
Aufbau | A flask containing KB cells was positioned along the principle axis of the waveguide. |
Zusatzinfo | A transverse electric (TE) field was generated, i.e. the electric field component of the wave was orthogonal to the travelling direction. |
Messgröße | Wert | Typ | Methode | Masse | Bemerkungen |
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SAR | 3,6 mW/g | Mittelwert über Masse | - | - | ± 0,2 mW/g |
Die Autoren deckten auf, dass die Exposition eine Zeit-abhängige Apoptose (45% nach 3h) induziert, die von einer 2,5-fachen Verminderung der Expression von Ras und Raf-1 und einer Verminderung der Aktivität von Ras und Erk-1/-2 begleitet wird. Obwohl auch die Expression von Akt vermindert war, war die Aktivität unverändert,- wahrscheinlich als Folge der gesteigerten Expression seines vorgeschalteten Aktivators PI3K.
Eine 2,5-fache Erhöhung der Ubiquitinierung (Substrate werden durch Markierung mit Ubiquitin dem proteasomalen Abbau zugeführt) von Ras und Raf-1 wurde ebenfalls aufgedeckt. Das Hinzufügen des Proteasom-Inhibitors Lactacystin verursachte eine Anreicherung der ubiquitinierten Isoformen von Ras und Raf-1 und arbeitete gegen die Wirkungen der Exposition auf die Ras- und Raf-1-Expression, was auf eine erhöhte Proteasom-abhängige Degradation hindeutet, verursacht durch die Befeldung.
Die Befeldung induzierte eine unterschiedliche Aktivierung des Stress-abhängigen Signalwegs (durch Erhöhung der JNK-1-Aktivität, Erhöhung der HSP70- und HSP27-Expression und durch Verminderung der p38-Kinase-Aktivität und der HSP90-Expression).
Die Überexpression von HSP90 (induziert durch Transfektion der Zellen) wirkte der Apoptose und der Inaktivierung des Ras --> Erk-abhängigen Überlebenssignalwegs, induziert durch das elektromagnetische Feld, komplett entgegen. Umgekehrt wirkte die Inhibierung der Erk-Aktivität (induziert durch 12-stündige Exposition mit Mek-1-Inhibitor U0126) den Wirkungen entgegen, die durch die HSP90-Transfektion auf die Apoptose, verursacht durch die Befeldung, induziert wurden.
Zusammenfassend zeigen diese Ergebnisse zum ersten Mal, dass elektromagnetische Mikrowellen-Felder Apoptose hervorrufen durch die Inaktivierung des Ras -->Erk-Überlebenssignalwegs aufgrund des verstärkten Abbaus von Ras und Raf-1 (bestimmt durch die verminderte Expression von HSP90 und der folgenden Erhöhung der Proteasom-abhängigen Degradation).
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