Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

ELF-MF exposure affects the robustness of epigenetic programming during granulopoiesis med./bio.

[ELF-MF-Exposition beeinflusst die Robustheit der epigenetischen Programmierung während der Granulopoese]

Veröffentlicht in: Sci Rep 2017; 7: 43345

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es sollten die möglichen Wirkungen eines 50 Hz-Magnetfelds auf epigenetische Modifikationen bei Jurkat-Zellen und menschlichen hämatopoetischen Stammzellen während der Granulopoese untersucht werden.

Hintergrund/weitere Details

Extrem niederfrequente Magnetfelder werden in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Leukämie im Kindesalter gebracht. Allerdings wurde bisher kein zugrunde liegender Wirkungsmechanismus für die Entwicklung von Leukämie aufgrund schwacher Magnetfelder gefunden. Die Autoren der vorliegenden Studie überlegen, dass Magnetfelder vielleicht eher epigenetische Veränderungen als solche im Genom hervorrufen und dass diese Veränderungen die Krebsentstehung beeinflussen könnten.
Granulopoese bezeichnet die Hämatopoese von Granulozyten.
Es wurde eine Positivkontrolle mit Trichostatin A (TSA) durchgeführt. TSA inhibiert die Histon-Deacetylierung und ist ein bekannter epigenetischer Modulator.
Es wurden zwei bis drei Wiederholungen durchgeführt.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 50 Hz
Expositionsdauer: intermittierend (5 Min an, 10 Min aus) für 72 Stunden

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 50 Hz
Typ
Signalform
  • sinusoidal
Expositionsdauer intermittierend (5 Min an, 10 Min aus) für 72 Stunden
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Aufbau jede Spule wurde in einer µ-Metall-Box platziert; diese Boxen wurden Seite an Seite im selben Inkubator platziert, um die Spulen zu entkoppeln und um elektrische und magnetische Felder abzuschirmen und um die gleichen Umweltbedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, CO2) sicherzustellen; Gleichförmigkeit des Magnetfelds war >1% (Standardabweichung)
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Zusatzinfo Magnetfeld während der Schein-Exposition war <7 µT
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
magnetische Flussdichte 1 mT - - - -

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchungszeitpunkt:
  • vor der Befeldung
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

In beiden Zelllinien wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen exponierten und schein-exponierten Zellen in Hinblick auf Zellproliferation, Zellzyklus-Verteilung, Anzahl der lebenden, apoptotischen und nekrotischen Zellen sowie auf die Zelldifferenzierung gefunden.
In Jurkat-Zellen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen exponierten und schein-exponierten Zellen bezüglich des Auftretens der Schlüssel-Histon-Modifikationen H3K4me2 und H3K27me3 gefunden. Ähnlich wurde auch kein reproduzierbarer Einfluss der Magnetfeld-Exposition auf die Histon-Modifizierungsmuster und die Bildung von Zell-Typ-spezifischen DNA-Methylierungs-Mustern in Stammzellen gefunden. Allerdings reduzierte eine Magnetfeld-Exposition die Variabilität von Histon-Modifikationen und DNA-Methylierung besonders in sich differenzierenden Zellen und erhöhte die Stabilität von Histon-Veränderungen und DNA-Methylierung.
Die Autoren schlussfolgern, dass die Exposition von Jurkat-Zellen und hämatopoetischen Stammzellen bei einem 50 Hz-Magnetfeld besonders während der Zelldifferenzierung das aktive Chromatin stabilisieren könnte.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

Themenverwandte Artikel