In dieser Studie sollte gezeigt werden, dass extrem niederfrequente Magnetfelder von Hochspannungsleitungen die Körper-Ausrichtung von Wiederkäuern im geomagnetischen Feld stören.
Wie in einer früheren Studie der Autoren berichtet wurde (Begall et a. 2008), zeigen Rinder und Rehwild auf offenen Weiden eine konsistente Nord-Süd-Ausrichtung. Die Autoren vermuteten eine Ausrichtung am Erdmagnetfeld mittels Magnetorezeption.
Rinder (n=1699) wurden an 153 Orten in Belgien, Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden untersucht. Rehwild (n=653 in 47 Herden) wurde in der Tschechischen Republik beobachtet. Die Tiere wurden beim Grasen und Ruhen unter Hochspannungsleitungen beobachtet (Rinder: nicht weiter als 150 m entfernt; Rehwild: nicht weiter als 50 m entfernt) (Anmerkung EMF-Portal: die Magnetfeld-Stärke wurde nicht bestimmt). Die Kontroll-Tiere (Rinder: n=1488 an 111 Orten in Europa; Rehwild: n=1912 an 201 Orten in der Tschechischen Republik) wurden an Orten ohne Hochspannungsleitungen beobachtet (Anmerkung EMF-Portal: Da die Kontroll-Rinder aus ganz Europa stammten ist nicht klar, inwiefern die Bedinungen vergleichbar zu denen der Expositions-Gruppe waren).
Exposition | Parameter |
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Exposition 1: 50 Hz | - |
Frequenz | 50 Hz |
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Typ |
Expositionsquelle |
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Für diese Exposition sind keine Parameter spezifiziert.
Die Kontroll-Tiere richteten sich signifikant entlang der geomagnetischen Nord-Südachse aus. Bei Rindern und Rehwild in der Nähe von Hochspannungsleitungen wurden zwei Beobachtungen gemacht. Ingesamt zeigten Tiere in der Nähe von Hochspannungsleitungen (<150 m (Rinder) bzw. <50 m Entfernung (Rehe)) eine zufällig Ausrichtung, d.h. es wurde keine Präferenz für eine Orientierung der Körperachsen in eine bestimmte Richtung gefunden. Direkt unterhalb oder in direkter Nähe (<5 m) zeigten Rinder jedoch signifikante Muster der Körper-Ausrichtung je nach Verlauf der Leitungen im Verhältnis zum Erdmagnetfeld. Dies wurde auf den Einfluss der extrem niederfrequenten Magnetfelder der Hochspannungsleitungen auf die Wahrnehmung des Erdmagnetfelds der Tiere (Magnetorezeption) zurückgeführt. Die störende Wirkung der Leitungen ließ mit größerem Abstand nach.
Die Ergebnisse liefern Hinweise, dass die spontane Richtungs-Präferenz bei Rindern und Rehwild ein Fall von magnetischer Ausrichtung ist und dass extrem niederfrequente Magnetfelder diese beeinflussen könnten.
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