Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

GSM radiation triggers seizures and increases cerebral c-Fos positivity in rats pretreated with subconvulsive doses of picrotoxin med./bio.

[GSM-Befeldung löst Anfälle aus und erhöht die zerebrale c-Fos-Positivität in Ratten, die mit subkonvulsiven Dosen von Pikrotoxin vorbehandelt wurden]

Veröffentlicht in: Neurosci Lett 2006; 398 (1-2): 139-144

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es sollten die Wirkungen einer 2-stündigen Handy-Befeldung (GSM) auf Ratten untersucht werden, die durch Injektion einer subkonvulsiven ("unter-krampfend") Dosis des GABA-Antagonisten Pikrotoxin "Anfall-geneigt" gemacht wurden.

Hintergrund/weitere Details

Die Wirkungen wurden durch Beobachtung bewertet, ob die Ratten unter Anfällen litten sowie postmortal durch immunbiologische Untersuchung relevanter Gehirn-Regionen auf c-Fos (ein Marker der neuronalen Aktivierung, der in diesen Gehirn-Regionen durch Anfälle produziert wird).
4 Gruppen von Ratten wurden untersucht (à 7-8 Ratten): 1) Pikrotoxin-Injektion (2 mg/kg) und Aussetzen bei Befeldung, 2) Injektion von Pikrotoxin, 3) Befeldung, 4) weder Befeldung noch Pikrotoxin.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 900 MHz
Modulationsart: gepulst
Expositionsdauer: kontinuierlich für 2 h
Exposition 2: 900 MHz
Modulationsart: gepulst
Expositionsdauer: kontinuierlich für 2 h
Picrotoxin-behandelt

Allgemeine Informationen

Four groups of rats were given the following treatments: injection of picrotoxin, exposure to radiation, picrotoxin and radiation, neither picrotoxin nor radiation.

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 900 MHz
Typ
Expositionsdauer kontinuierlich für 2 h
Modulation
Modulationsart gepulst
Folgefrequenz 217 Hz
Zusatzinfo

GSM-modulated

Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Kammer Rats were individually immobilised in a tube and placed in a irradiation cage previously calibrated for measurement of the irradiation absorbed.
Aufbau The rat was located between a irradiating antenna and a receiving antenna with its head at an EMF maximum (as determined by FDTD calculations for the setup).
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
Leistung 0,225 W - - - -
SAR 0,24 W/kg Mittelwert berechnet und gemessen 1 g Ganzkörper
SAR 1,3 W/kg Spitzenwert berechnet und gemessen 1 g Ganzkörper
SAR 0,42 W/kg Mittelwert berechnet und gemessen 1 g Gehirn
SAR 0,47 W/kg Spitzenwert berechnet und gemessen 1 g Gehirn

Exposition 2

Hauptcharakteristika
Frequenz 900 MHz
Typ
Expositionsdauer kontinuierlich für 2 h
Zusatzinfo Picrotoxin-behandelt
Modulation
Modulationsart gepulst
Folgefrequenz 217 Hz
Zusatzinfo

GSM-modulated

Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Zusatzinfo Picrotoxin was injected i.p. immediately before exposure.
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
Leistung 0,225 W - - - -
SAR 0,15 W/kg Mittelwert berechnet und gemessen 1 g Ganzkörper
SAR 0,85 W/kg Spitzenwert berechnet und gemessen 1 g Ganzkörper
SAR 0,27 W/kg Mittelwert berechnet und gemessen 1 g Gehirn
SAR 0,31 W/kg Spitzenwert berechnet und gemessen 1 g Gehirn

Referenzartikel

  • Fritze K et al. (1997): Effect of global system for mobile communication microwave exposure on the genomic response of the rat brain

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchtes Organsystem:
Untersuchungszeitpunkt:
  • während der Befeldung
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Die Ergebnisse der Gruppe 1 (Pikrotoxin und Befeldung) zeigten, dass die Ratten unter Anfällen litten und die Gehalte des neuronalen Aktivitäts-Markers c-Fos im Neokortex, Paleokortex, Hippokampus und Thalamus waren deutlich erhöht. Nicht-befeldete Pikrotoxin-behandelte Tiere litten nicht unter Anfällen und ihr zerebraler c-Fos-Anteil war signifikant geringer. Die Befeldung verursachte bei Ratten, die nicht mit Pikrotoxin vorbehandelt wurden, keine solchen Unterschiede.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass GSM-typische Befeldung Anfälle bei Ratten nach Fazilitation durch subkonvulsive Dosen von Pikrotoxin induzieren kann und dass die Forschung die Möglichkeit verfolgen sollte, dass diese Art der Befeldung auf eine ähnliche Weise die Gehirn-Funktion bei Menschen mit epileptischen Störungen beeinträchtigen könnte.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

Themenverwandte Artikel