Im ersten Teil-Experiment wurden elektrosensible Personen (Fall-Gruppe, n=9) mit Personen ohne subjektive Beschwerden verglichen (Kontrolle, n=21). Alle Probanden wurden zuerst ohne Exposition getestet, um die Basislinie zu ermitteln. Anschließend wurde jeder Proband in zufälliger Reihenfolge bei einem kontinuierlichen Signal (CW), einem gepulstenSignal (GSM) und bei Schein-Exposition jeweils durch abwechselnde Befestigung eines Handys am rechten und linken Ohrexponiert (insgesamt also 6 Expositionen). Dieser Teil der Studie wurde am selben Tag, mit denselben Probanden und Expositions-Bedingungen wie die Versuche von Bamiou et al. 2008 durchgeführt. Die Ergebnisse des ersten Teil-Experiments deuteten auf eine Wirkung des reinen Gewichts des Mobiltelefons auf die Schwerkraftwahrnehmung hin. Dies wurde in einem zweiten Teil-Experiment ausschließlich beschwerdefreie Personen (n=18) mit einem abgeschalteten Handy überprüft.
probands were seated on a chair with chin rest in a dark room in front of the test display
Aufbau
exposure system consisted of a headband mounted mobile phone that could emit GSM-modulated signals (GSM-mode) and signals without modulation (continuous signal) with the same mean power and heating of less than 1°C in each mode; mobile phone could be adjusted in either right- or left-handed positions against the head in a geometry simulating a call
Kognitions-/Verhaltensendpunkte: Wahrnehmung von Vertikalität und Horizontalität (Bestimmung der subjektive visuelleVertikale und subjektive visuelle Horizontale: Justierung einer Leuchtlinie in einem abgedunkelten Raum in die subjektive Vertikale bzw. Horizontale durch den Probanden, Quantifizierung der Abweichung von der tatsächlichen Ebene)
Im ersten Teil-Experiment konnten weder zwischen der Kontrolle und der Fall-Gruppe (elektrosensibleProbanden) unter den verschiedenen Expositions-Bedingungen, noch innerhalb der Gruppen zwischen den verschiedenen Expositions-Bedingungen und der Basislinie signifikante Unterschiede gefunden werden. Allerdings zeigte sich in allen Gruppen und unter allen Expositions-Bedingungen eine signifikante Abweichung von der Basislinie in Abhängigkeit von der Trageseite des Handys. Im zweiten Teil-Experiment wurde die signifikante Auswirkung der Trageseite des Handys auf das Testergebnis bestätigt. Die Autoren schlussfolgern, dass die Exposition des Ohres bei einem 882 MHz-elektromagnetischen Feld eines Mobiltelefons vermutlich keine Auswirkungen auf die Schwerkraftwahrnehmung hat. Jedoch kann das Gewicht des Handys, welches im Versuch jeweils auf einer Seite des Kopfes befestigt wurde, die Wahrnehmung der Vertikalität beeinflussen.
Mobile Telecommunications and Health Research (MTHR), UK
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