Studientyp: Medizinische/biologische Studie (experimentelle Studie)

Epidermal ornithine decarboxylase and polyamines in mice exposed to 50 Hz magnetic fields and UV radiation med./bio.

[Epidermale Ornithindecarboxylase und Polyamine bei Mäusen, die bei 50 Hz Magnetfeldern und UV-Strahlung exponiert wurden]

Veröffentlicht in: Bioelectromagnetics 1998; 19 (6): 388-391

Ziel der Studie (lt. Autor)

Es sollten die Auswirkungen einer akuten und chronischen Exposition von Mäusen bei einem 50 Hz-Magnetfeld auf den Gehalt an Polyaminen und die Enzymaktivität der Ornithindecarboxylase in der Epidermis untersucht werden.

Hintergrund/weitere Details

In Krebs-Gewebe ist der Gehalt an Polyaminen erhöht und die Ornithindecarboxylase generiert Polyamine, folglich wurden diese Parameter als Marker für Tumorgenese in der Haut verwendet. Die Tumor-Daten derselben Studie wurden an anderer Stelle publiziert (Kumlin et al. 1998).
Es wurden transgene K2-Mäuse, welche eine 30-50-fach erhöhte Ornithindecarboxylase-Enzymaktivität im Vergleich zum Wildtyp zeigen, zusammen mit Wildtyp-Mäusen genutzt.
Für Untersuchungen der akuten Exposition wurden die folgenden Gruppen mit Wildtyp- und transgenen Mäusen (jeweils n=6) erstellt: 1) Exposition bei UV-Strahlung, 2) Exposition beim Magnetfeld, 3) Schein-Exposition. Für Untersuchungen der chronischen Exposition wurden weitere Gruppen mit jeweils Wildtyp- und transgenen Mäusen (jeweils n=10) erstellt: 4) Exposition bei UV-Strahlung, 5) Exposition bei UV-Strahlung und einem kontinuierlichen Magnetfeld, 6) Exposition bei UV-Strahlung und einem intermittierenden Magnetfeld und 7) Schein-Exposition.

Endpunkt

Exposition/Befeldung (teilweise nur auf Englisch)

Exposition Parameter
Exposition 1: 50 Hz
Expositionsdauer: kontinuierlich für 24 h
Exposition 2: 50 Hz
Expositionsdauer: kontinuierlich für 10,5 Monate
kontinuierliche chronische Exposition
  • nicht angegeben
Exposition 3: 50 Hz
Expositionsdauer: intermittierend für 10,5 Monate
intermittierende chronische Exposition mit verschiedenen MF-Stärken

Allgemeine Informationen

UV exposure groups received a single dose of 400 J/m² during acute exposure (group 1) and 200 J/m² for 35 min three times per week, respectively, during chronic exposure conditions (groups 4-6)

Exposition 1

Hauptcharakteristika
Frequenz 50 Hz
Typ
Expositionsdauer kontinuierlich für 24 h
Zusatzinfo akute Exposition
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
  • nicht spezifiziert
Kammer polycarbonate cages
Aufbau temperature and relative humidity were 23 ± 1°C and 50 ± 15%, respectively
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
magnetische Flussdichte 100 µT - - - -

Exposition 2

Hauptcharakteristika
Frequenz 50 Hz
Typ
Expositionsdauer kontinuierlich für 10,5 Monate
Zusatzinfo kontinuierliche chronische Exposition
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Zusatzinfo 50 Hz MF exposure of the sham-exposed group was less than 0.05 µT
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
magnetische Flussdichte - - - - nicht angegeben

Exposition 3

Hauptcharakteristika
Frequenz 50 Hz
Typ
Expositionsdauer intermittierend für 10,5 Monate
Zusatzinfo intermittierende chronische Exposition mit verschiedenen MF-Stärken
Expositionsaufbau
Expositionsquelle
Schein-Exposition Eine Schein-Exposition wurde durchgeführt.
Parameter
Messgröße Wert Typ Methode Masse Bemerkungen
magnetische Flussdichte 1,3 µT Minimum - - -
magnetische Flussdichte 13 µT - - - -
magnetische Flussdichte 130 µT Maximum - - -

Referenzartikel

  • Kumlin T et al. (1998): Effects of 50 Hz magnetic fields on UV-induced skin tumourigenesis in ODC-transgenic and non-transgenic mice

Exponiertes System:

Methoden Endpunkt/Messparameter/Methodik

Untersuchtes System:
Untersuchungszeitpunkt:
  • nach der Befeldung

Hauptergebnis der Studie (lt. Autor)

Bei der akuten Exposition wurde in Magnetfeld-exponierten transgenen Mäusen (Gruppe 2) im Vergleich zur Schein-Exposition ein signifikanter Anstieg des Putrescin- und Spermidin-Gehaltes beobachtet. In der gleichen Gruppe wurde zudem eine im Vergleich zur Schein-Exposition signifikant verringerte Enzymaktivität der Ornithindecarboxylase gemessen. Bei den Wildtypen-Mäusen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden.
Bei Wildtyp-Mäusen, die chronisch bei UV-Strahlung exponiert wurden (Gruppe 4), wurde ein signifikanter Anstieg des Spermidin- und Spermin-Gehaltes und eine signifikante Abnahme des Putrescin-Gehalts im Vergleich zu schein-exponierten Mäusen beobachtet. Bei den transgenen Mäusen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden. Es gab zudem keine signifikanten Unterschiede zwischen Gruppen mit Ko-Exposition bei UV-Strahlung und einem Magnetfeld (Gruppen 5 und 6) und Exposition bei alleiniger UV-Strahlung.
Die Autoren schlussfolgern, dass eine akute Exposition von Mäusen bei einem 50 Hz-Magnetfeld den Gehalt an Polyaminen und die Enzymaktivität der Ornithindecarboxylase in der Epidermis beeinflussen und damit die Tumorgenese begünstigen könnte.

Studienmerkmale:

Studie gefördert durch

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